Beiträge von Leonie im Thema „Wie könnte ein westlicher Buddha aussehen?“

    Wenn die Symbolik anderer Kulturen einem selbst nichts sagen oder sie nicht verständlich sind, dann hat das mit den kulturellen Unterschieden zu tun und da Symbolik auch Sprache ist, ist das nicht verwunderlich.

    Die andere Frage nun, wie der Buddhismus und die Darstellung seiner Ausdrucksformen von dort nach hier transformiert werden, ist eine Sache der kulturellen Angleichung und der Integration. Es kann möglich sein, dass es eine gemeinsame universale Sprache geben wird, indem die Symbolik übernommen wird oder angeglichen wird. So wie es universelle Werte gibt, gibt es auch universelle Symbole. Allerdings liegen diese Prozesse nicht in der Macht des Einzelnen, sondern sie bilden sich evolutionär heraus - der Einzelne kann das dann annehmen oder ablehnen. Es kann aber auch sein, dass das Fremde auch als Eigenes bestimmt wird, wie das ja in der Sprache auch der Fall ist und vielen nicht bewusst ist, woher alle diese Wörter aus welchen kulturellen Ecken so gekommen sind.

    Ich habe mich bei meiner Entscheidung für die Zen-Praxis natürlich auch von äußeren Formen beeinflussen lassen - diese reduzierte Form auf das vermeintlich Wesentliche war sogar für mich entscheidend. Aber es war mir völlig egal, ob das westlich, säkular oder sonst was war. Das sind Etiketten, die mir nicht wichtig sind. Und selbst das Etikett Zen ist inzwischen völlig verblasst.

    Wahrscheinlich läuft es in liberalen, westlichen Gesellschaften/Kulturen darauf hinaus - es ist Geschmacksfrage.

    Was willst Du damit sagen? Asiatische Gesellschaften/Kulturen sind viel tiefer und nicht so schrecklich Oberflächlich wie westliche Gesellschaften? So eine qualitative Einordung ist ziemlich daneben. Würde man das anders herum behaupten, hätte man sich sogleich den Vorwurf des Imperialismus/Rassismus eingehandelt.

    Was hast du denn verstanden?

    Wenn sich einer einen Buddhakopf aus dem Baumarkt oder vom Weihnachtsmarkt in sein Wohnzimmer stellt, dann ist das eine Geschmacksfrage und evtl. auch eine Stilfrage, je nachdem wie wertvoll oder gehaltvoll das Ding ist. Klinsmann hatte ja auch so Buddhas in dem Wellnesscenter des FCBayern aufstellen lassen. Das war auch eine Geschmacksfrage.


    Wenn sich mein japanischer Freund - der es als imperialistisch und auch rassistisch ansieht, wenn er pauschal als "Asiate" bezeichnet wird - wenn der sich einen Buddha zu seinem Hausaltar stellt, dann ist das ein religiöses Symbol, denn es verweist auf seinen tiefen Bezug zum Buddhismus.


    In Sri Lanka und Thailand wird Respekt gefordert, wenn es um religiöse Symbole und also Buddha-Darstellungen geht. Auch wir haben noch in einer bayrischen Gesetzes-Ecke einen Blasphemie-Paragraphen, der noch nicht gestrichen wurde. Und wie vielleicht noch einige es erinnern, das Kreuz ist in Bayern "heilig" und sollte überall in öffentlichen Räumen hängen, damit jeder weiß, dass es hier eine christliche Kultur gibt mit christlichen Symbolen.

    Und wenn ich mich mit dem Symbol identifiziere, dann ist es auch in einer liberalen Gesellschaft keine Geschmacksfrage, sondern ein öffentliches Bekenntnis.

    Am Ende ist es eben doch nur eine Frage des persönlichen Geschmacks (der kulturell geprägt ist). Mir persönlich gefällt übrigens der eckige Buddha am besten.

    Wahrscheinlich läuft es in liberalen, westlichen Gesellschaften/Kulturen darauf hinaus - es ist Geschmacksfrage. Nur sind eben Symbole Träger von Bedeutung und sie lassen sich nicht auf Geschmack reduzieren. Soweit geht der Reduktionismus nämlich auch nicht. Menschliche Ausdrucksformen sind immer auch symbolische.

    Dein avatar ist ja auch eine Buddhadarstellung - nur nicht mit einem Brett vor dem Kopf, wie bei dem Buddha der Künstlerin - sondern deinBrett ist woanders. :grinsen:

    Die Frage - wie könnte ein westlicher Buddha aussehen? - ist doch die Frage nach Merkmalen und damit Form(en) und diese zeigen sich auch immer symbolisch. Diese Frage ist spekulativ.

    Was TNH dazu sagt, ist "Kinderkram" - falls Menschen mit der Einführung des Buddhismus, ganz gleich welcher Art, irgendwelche Absichten verfolgen, dann werden sie von den Ergebnissen evtl. überrascht - die Gesellschaft ist nämlich nicht dahingehend handhabbar. Ob nämlich der Buddhismus erfolgreich sein wird ist für so kurzlebige Arten, wie wir Menschen, nicht überschaubar. Auch wenn Institutionen wie Buddhistische Kirche, Vereine, Stiftungen, gebildet werden - alles ist über mehrere Generationen nicht überschaubar und kann schon in wenigen Jahren futsch sein.

    Nebenbei bemerkt - Öl löst sich niemals in Wasser auf, weil Fett unpolar ist. Es bildet höchstens eine Emulsion, die sich je nach Bedingungen auch wieder in ihre Ausgangsbestandteile trennen kann.