Der Buddhismus ist vor vielen Jahrhunderten in andere Länder gekommen, nach Sri Lanka vor Christus, nach China zur Zeitenwende, nach Japan im 6. Jahrhundert, nach Tibet im 7. Jahrhundert usw. Diese Zeiten waren von Weltanschauungen geprägt die sich als magisch, mystisch, religiös oder spirituell bezeichnen lassen und die damit verbundene Priesterschaft spielte eine bedeutende, kulturbestimmende Rolle. Ausgehend von den gebildeten spirituellen und politischen Eliten hat sich der Buddhismus allmählich in die bestehenden Kulturen eingefügt.
Im antiken Westen hat der Buddhismus keinen derartig großen Einfluss erlangt. So wie er sich in bestehende östliche Kulturen eingefügt hat, hat sich schließlich das Christentum im Westen etabliert indem es Strukturen der bestehenden Kulturen übernommen hat, soweit das den führenden Missionaren nötig und sinnvoll erschien. Der Buddhismus ist hier erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts angekommen, als das Christentum bereits im Niedergang war und eine säkulare, pluralistische Gesellschaft entstanden ist. Demnach ist der westliche Buddhismus so vielfältig wie die westliche Gesellschaft.
Gewissermaßen hat die Wissenschaft die einstige Priesterschaft ersetzt, aber ohne die politische Forderung einer allgemeinverbindlichen Weltanschauung. Ansichten und Praktiken die nicht dem Kenntnisstand der Wissenschaft entsprechen gibt es zuhauf, auch in den Kreisen von Wissenschaftlern und Politikern, wie den Glauben an einen Gott oder nur an "etwas höheres", ein Leben nach dem Tod, an Geistwesen, Astrologie oder magisches und esoterisches aller Art. Wenn man sich entsprechende Statistiken anschaut wird man vermutlich sehen dass Menschen die nichts anderes gelten lassen als den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zu einer Minderheit gehören.
So wird der Buddhismus von einigen aufgenommen wie er in den jeweils buddhistisch geprägten Ländern überliefert ist, einige suchen nach dem Urbuddhismus, einige passen ihn an die Wissenschaft an, einigen geht es vorwiegend um das Studium oder um Meditation oder um Ethik, usw. So sieht der Buddhismus im Westen aus und wenn man sich Gedanken macht wie er sich weiter entwickeln könnte oder sollte, bevorzugt man natürlich die Entwicklung die man selber für die Beste hält. Aber welchen Einfluss man auf den Lauf der Dinge auch erlangen mag, alles was entstanden ist muss wieder vergehen, mit oder ohne Buddhismus.