Beiträge von void im Thema „Samsara“

    Noch ein Versuch Samsara abzubilden wäre der Saugwurm "Leucochloridium paradoxum".



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    Leucochloridium paradoxum ist ein parasitischer Saugwurm (Klasse der Trematoda, Unterklasse der Digenea), der zu den Plattwürmern (Plathelminthes) zählt. Während seiner Entwicklung bilden sich in den Fühlern des Zwischenwirtes, Schnecken der Gattung Succinea, farbig gebänderte und pulsierende Sporocystenschläuche. Diese locken Vögel an, welche die Fühler fressen, da sie diese für Würmer halten, und hierdurch zum Endwirt des Parasiten werden.

    Positiv ausgedrückt verkörpert er in seinem ewigen Kreisen zwischen Schnecken und Vögeln, die Tendenz der Natur alles zu tun um am Leben zu bleiben und dabei so einen riesigen Reichtum an Gestalten und Strategien hervorzubringen. So, dass man von den Wundern der Natur sprechen kann. Aber andererseits vergeht einem dieses Gefühl von Wunder fast, wenn man sieht wie das hier mit so viel Grauen und Leid verbunden ist. Schönheit und Grauen gehen Hand in Hand so wie auch die Strategie des Lebens und der Fortpflanzung mit ihrem Preis der fortgesetzten Tötung.


    "Susanne, komm heim! Du hast es bunt genug getrieben!"

    Ab 1972 malte der Künstler Peter Dreher das gleiche halbvolle Wasserglas immer wieder (z.B dieses ) . Als Motto diente ihm dabei Yunmens Koan "Tag um Tag guter Tag". Das gleiche Glas vor dem gleichen weißen Hintergrund auf der gleichen weißen Tischfläche ohne Veränderung von Ansicht und Bildformat. Insgesamt über 5200 Mal hat er es gemalt.


    Ihm ging es also nicht so sehr um die Sache selbst sondern um unsere Wahrnehmung.


    Das gleiche Glas ist dadurch "zerbrochen, dass es in der Zeit fragmentiert ist zu dem Glas jeden Tages. Die Frage ob halbvoll oder halbleer hat er sich wahrscheinlich schon ab dem 500sten nicht mehr gestellt.


    Später hat er dann auch Schädel gemalt. "Schadel um Schädel guter Schädel"

    Das Wort "Samsara" besteht aus zwei Teilen:


    "Sam" kommt von der indoeuropäischen Wurzel "*sem" die "zusammen; als eins" bedeutet. Sie kommt auch in anderen Worten wie "Sangha" oder "Sanskrit" vor aber auch in englischen Wörtern wie "some" oder "single".
    "Sara" kommt von der Wurzel "*ser" die "Fließen" bedeutet und in dem medizinischen Begriff "Serum" - das Fließende- fort.


    Es bedeutet also so etwas wie "als eins Fließen".


    Was auffällt ist, dass Samsara nicht so sehr ein Ort ist, an dem "man" sich befindet oder ein Zustand, in dem man sich befindet sondern es ist eine Bewegung - die man als Teil der Welt vollzieht - so ein Karussell.


    Und auch wenn es auf der Welt Glück und Freude und Erfüllung gibt, bringt das wenig wenn sie nicht festzuhalten sind, sondern vorbeiwischen.


    Auch Strategien des Umverteilung und Umsortieten bringt wenig, wenn man sich nicht abgrenzen kann. Auf der Erde gibt es jetzt zehnmal so viele Nutztiere, wie es Menschen gibt. Für einmal Adamssohn zeigt das Glücksrad zehnmal Hühnerhof oder Schweinestall. Und auch von den Menschen geht es ja vielen lausig.