Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Dalai Lama entschuldigt sich…“

    Mutter und Sohn geben ein Statement ab zu dem Treffen mit dem Dalai Lama:

    Es ist immer gut, ALLE Seiten anzuhören (und auch kritisch zu hinterfragen), um sich der Wahrheit anzunähern, deshalb DANKE für das Einstellen dieses Videos!

    Allerdings kam mir der Gedanke, dass der Junge nun ein zweites Mal "vorgeführt" wird und keiner weiß, ob sein Statement seine wirkliche Meinung wiedergibt.

    Er wirkt jedenfalls sehr ernst, angespannt und aufgeregt, als er über "Glück" und "positive Energie" spricht.....

    Seine Mutter zeigt sich dankbar für den "Segen" des Dalai Lamas, nicht für seine umstrittenen, "neckischen" Gesten der Zuneigung, die ja Gegenstand der Irritationen und Diskussionen sind.

    Ich finde das Verhalten respektlos ohne einen Missbrauchs-Stempel drauf hauen zu wollen. Weil es lehrt, dass die Wünsche vom Kind nichts zählen. Grenzziehungen übergangen werden dürfen.

    Dieser Meinung schließe ich mich an, wobei mir klar ist, dass in anderen Kulturen die Wünsche und Rechte eines Kindes u.U. noch weniger zählen, als hierzulande.

    Daran erkennt man den Eurozentrismus: Wir wissen für andere, was angemessen ist und was nicht, und wir wissen besser als Menschen anderer Kulturen, wie sie sich dabei fühlen sollten. :like:

    Vorsicht! So etwas kann leicht zum "Totschlagargument" missbraucht werden, mit dem sich z.B. solche Ungeheuerlichkeiten wie Genitalverstümmelung u.ä. rechtfertigen ließen.

    Es gibt "universelle Menschenrechte" und man sollte m.E. in Zukunft auch einen allgemein verbindlichen "Welt-Ethos" anstreben, der auch Tiere, Natur, Umwelt miteinbezieht.

    Mitnehmen können wir alle die Erkenntnis, dass Medien genutzt werden, um anhand niederer Triebe oder auch moralischer Reflexe Menschen zu manipulieren, bestimmte Dinge zu tun und zu denken. Daher ist meiner Ansicht nach Vorsicht angebracht bei Verurteilungen jeder Art.

    Da stimme ich dir zu, wobei diese Erkenntnis zur gründlichen Prüfung BEIDER Seiten führen sollte.

    Als Buddhisten sind wir sowieso gehalten, uns mit "Verurteilungen (aller Art)" zurückzuhalten, die Bewertungen "heilsam" oder "unheilsam" reichen meist völlig aus.

    Herzlichen Dank, Schneelöwin , für das Teilen dieses Videos!

    den Brauch erklärt, wie er z.B. bei Kindern von Großeltern oder Freunden getätigt wird, Hand auf die Wange halten, Kuss auf die rechte Wange geben, dann linke Wange, dann Stirn und zum Schluss "iss meine Zunge" .

    Wenn es in Tibet tatsächlich diesen Brauch gibt, bei herausgestreckter Zunge: "Iss meine Zunge!" zu sagen, erklärt sich damit das Verhalten des Dalai Lamas natürlich teilweise, wobei er allerdings offenbar übersah/ in Kauf nahm, dass dieses indische Kind vielleicht die tibetischen Bräuche nicht kennt und irritiert wird. Das ist mangelnde Empathie, die sich auch darin zeigt, dass er die Körpersprache des Jungen ignoriert.

    Böswilligkeit kann ich da nicht erkennen, es geschah wohl ziemlich "unbewusst"....

    Bleibt noch die Frage warum das Büro aus Dharmsala darauf keine Stellung bezieht, sondern sich nur entschuldigt. Vielleicht ist man dort übereingekommen, dass es vielleicht in dem Moment nicht richtig war.

    Ein wichtiger Punkt. Möglicherweise, weil die Worte und Taten des Dalai Lamas von vielen Außenstehenden als "übergriffig" empfunden wurden und man befürchtete, dass tibetische Bräuche auch noch negativ hinterfragt würden? Sicherlich wollte man die Sache auch nicht weiter aufbauschen, sondern mit einer Entschuldigung schnell aus der Welt schaffen (was wohl eher missglückte).

    Vielleicht sind, die die es für dich scheinbar relativieren, einfach nur Menschen, die sehen was zu sehen ist, ohne ihre Vorstellungen und Befindlichkeiten groß in ihre Betrachtungen einfließen zu lassen.

    Ein Ideal, dem wohl die wenigsten Menschen (auch in diesem Forum) genügen, würde ich mal behaupten...Aber man kann (und sollte) sich darum bemühen.

    Bestimmt können (fast) ALLE deine Sicht auf diesen Vorfall verstehen, Martin, und vielen Dank, dass du für die Perspektive des Kindes eintrittst! :heart:

    Diese gerät schnell aus dem Blick, wenn der Fokus nur noch auf dem "Täter" und seiner - mutmaßlichen (bisher ist es ja Spekulation) - Senilität, respektive, dementieller Erkrankung, liegt.


    Bei "hohen Würdenträgern" - und der Dalai Lama ist ja geradezu ein Symbol für Freundlichkeit, Frieden und Mitgefühl (gewesen?) - haben Menschen, welche solche Personen verehrt haben, damit zu kämpfen, dass ihre Vorstellungen zerstört wurden...


    Dann tendiert man - zunächst - dazu, Entschuldigungen/Rechtfertigungen aller Art zu suchen, um an dem ursprünglichen Bild festhalten zu können....


    In einem "buddhistischen" Forum kommt noch hinzu, dass (teilweise) versucht wird, ALLEN Beteiligten Wohlwollen und Mitgefühl entgegenzubringen, was ja -im Grundsatz - auch ein Ziel buddhistischer Praxis ist.


    Ich hoffe, dass die eventuell bei dir aufgerissenen alten Wunden schnell wieder heilen und du dir deinen inneren Frieden bewahren kannst.


    Alles Liebe, Anna _()_ :heart:

    das genannte Beispiel zeigt, dass man sich einfach Ferndiagnostisch zurückhalten sollte, hätte der HPD Artikel z.B. Stichhaltigkeit, so würden wir über eine schon mehr als 12 Jahre andauernde Demenzerkrankung sprechen

    Ja, Ferndiagnosen sind schon bei Fachleuten (Goldner) problematisch, umso mehr bei Laien. Tatsache ist jedoch, dass dementielle Erkrankungen oft einen langen Vorlauf und Verlauf haben können, im fortgeschrittenen Alter vermehrt auftreten und - last, but not least - eine solche Diagnose den Dalai Lama "entlasten" könnte.

    Allerdings nur als "Mensch", "Gottkönige" werden nicht dement, sondern "verrückt weise"....

    Ist nicht das Zunge herausstrecken eine traditionelle tibetische Begrüssung?

    Ja, stimmt, allerdings ist da keine Rede vom "Lutschen"...

    Der Dalai Lama hat so oft den Westen besucht und sollte eigentlich wissen, dass so eine Geste missverstanden werden könnte.

    Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass diese Reaktion des DL eine von uns unterstellte sexuelle Komponente hat.

    Ich kann mir das auch nicht vorstellen, es wirkt eher wie eine schäkernde Spielerei/Neckerei, aber mit unseren sensibilisierten, westlichen Augen gesehen, war es sehr übergriffig.


    Die chinesische Regierung wird sich freuen über diesen Fauxpas....