Beiträge von Helmut im Thema „Fleischkonsum und Buddhismus“

    Wenn wir uns als Dharmapraktizierende mit Ernährung beschäftigen, sollte es doch in erster Linie darum gehen wie wir dafür sorgen, einen gesunden und kraftvollen Körper aufrecht zu erhalten. Denn dieser ist eine wichtige Grundlage für die nicht immer einfache Dharmapraxis.

    Woran Buddha Sakyamuni gestorben ist, ist im Kontext dieses Themas doch allenfalls zweitrangig.


    Wichtig ist im Kontext dieses Thema doch, dass wir in den Lehrreden Buddha Sakyamunis kein generelles Verbot des Fleischkonsums finden.


    So ist es unsere eigene Aufgabe / Verantwortung, eine für uns passende Lösung der Frage des Fleischkonsums zu finden. Die Massentierhaltung ist ein Argument von vielen: aber gleichzeitig müssen wir auch sehen, dass vegetarische Ernährung mit der man auf Fleisch verzichten kann, von vielen Umständen abhängig ist. In unseren Breitengraden sind sie gegeben. So kann sie für uns eine Alternative sein. Aber jeder darf das für sich selber entscheiden und muss sich nicht dafür rechtfertigen, ob er Bio-Fleisch isst oder sich vegetarisch ernährt oder beides kombiniert.

    Das Beispiel in dem Interview, dass Hendrik in Beitrag #188 gibt, steht im Kontext des Amithabha-Buddhismus in Japan. Von daher besitzt es nicht zwangsläufig Allgemeingültigkeit für alle buddhistischen Traditionen.


    Was die asketischen Übungen angeht: Ganz allgemein gelten in den buddhistischen Traditionen die Übungen als asketische Übungen, die nicht dafür geeignet sind, die Befreiung aus Samsara zu verwirklichen. Was aber jeweils konkret als asketische Übung angesehen und deshalb abgelehnt wird, ist von Tradition zu Tradition auch wieder unterschiedlich.


    Auch wenn es Aussagen des Buddha in den Lehrreden zum Essen gibt, so gibt es keine generellen allgemeingültigen Speiseregeln, die alle Anhänger des Buddha einzuhalten haben. So gibt es die Aufforderung des Buddha an Bodhisattvas, kein Fleisch zu essen (8.Kapitel des Lankavatarasutra); aber es gibt auch die Aufforderung des Buddhas an die Mönche, beim Almosengang das zu nehmen, was einem gegeben wird ohne etwas abzulehnen; genauso wie die Aufforderung, kein Fleisch zu essen, wenn man weiß, dass der Gastgeber extra für einen ein Tier getötet hat. Oft spricht er von maßvollem Essen.


    Eine Buddhistin / ein Buddhist definiert sich ja nicht durch ihre / seine Ernährungsweise. Wenn man als Buddhistin/Buddhist in einer Gegend wohnt wie der unseren, dann kann man sicherlich den Fleischkonsum einschränken oder gar ganz aufgeben. In anderen Gegenden, da wurde ja in einem früheren Beitrag drauf hingewiesen, ist dies so nicht möglich.


    Ob man als Buddhistin / Buddhist in Deutschland Fleisch isst oder nicht, kann m.E. jede / jeder selbst entscheiden. Natürlich ist es dabei hilfreich zu überlegen, wie oft man Fleisch ist, und ob es sinnvoll ist, auf Fleisch aus Massentierhaltung zu verzichten.


    Ich denke auch, dass man keine Tötung von Tieren in Auftrag gibt, wenn man beim Fleischer Fleisch kauft oder Fleisch im Restaurant isst.

    Im übrigen: wir werden uns ernähren müssen und auch anderen Schaden zufügen, ob wir wollen oder nicht.


    Der Buddha hat alles gegessen, was man ihm anbot. Nur extra schlachten für ihn durften die Gastgeber nicht.

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    Wir müssen uns ernähren, um unseren Körper gesund und kräftig zu erhalten, damit wir die Dharmapraxis durchführen können, die nicht immer ganz einfach ist. Hierzulande kann man dies sicher auch durch vegetarische oder überwiegend vegetarische Ernährung erreichen. Aber durch die Ernte von Getreide, Gemüse usw. wird Lebewesen geschadet, auch wenn dabei keine willentliche Absicht dahinter steckt.


    Der Buddha hat seinen Gastgebern verboten extra für ihn zu schlachten, weil die Gastgeber dann absichtlich und willentlich getötet und damit die Handlung des Tötens karmisch vollständig angesammelt hätten. Sie hätten damit die unheilsame Handlung des Tötens vollständig angesammelt; also eine Handlung, die eine sehr leidvolle Existenz bewirken wird.