Beiträge von Thorsten Hallscheidt im Thema „Nicht ich/Vergänglichkeit und Manifestationen“

    Hä? Evolution findet nach wie vor statt.

    Ja, schon, aber sie spielt nicht mehr so eine große Rolle in Sachen Selektionsdruck. Wesentlich wichtiger als körperliche Anpassung sind technologische und kulturelle Anpassungen geworden. Der Mensch kann nicht deshalb in Regionen der Arktis leben, weil ihm besonders dichtes, weißes Fell wächst, sondern weil er Lebensgewohnheit und Technologie den Umweltbedingungen anpasst. Das ist ein enormer Unterschied zur biologischen Evolution, die nur physische Anpassungen ermöglicht. Evolution (Mutationen) finden immer statt, wenn aber dadurch kein oder nur wenig Selektionsdruck aufgebaut wird, gibt es keine dadurch ermöglichte Anpassung mehr, weil schlicht die, die im Nachteil wären unter "natürlichen" Bedingungen, nicht mehr sterben und fortpflanzungsfähig bleiben, sodass sich auch diese Nachteile verbreiten können.


    Hier ein paar Infos dazu:

    Ständige Anpassung: Die Evolution des Menschen hat nie aufgehört
    Nach wie vor ist der Mensch evolutionären Veränderungen unterworfen
    www.spektrum.de

    Aber trotzdem ist diese „reale Welt“ der Geist selbst, aber so einfach zusagen, dass wir nur daran glauben macht die Welt, ist es auch nicht! Evolution hat uns Vorstellungen gegeben und alle anderen Wesen auch wie die Welt ist…

    Schon die Polarität hier das Subjekt, dort die Welt ist ja in dieser scharfen Trennung nicht zutreffend. Der Geist bringt die Welt hervor, wie die Welt den Geist hervorbringt, in jedem Augenblick neu. Die biologische Evolution hat beim Menschen ein Ende gefunden. Kulturelle und technische Entwicklungen sind an ihre Stelle getreten. Aber all das sind mehr oder weniger stichhaltige Konzepte, die für die buddhistische Praxis und Lehre keine Rolle spielen. Viel entscheidender ist die Analyse des gegenwärtigen Augenblicks:


    Das besondere dabei ist, dass auch von der Vorstellung, die Welt sei (m)eine Illusion, gesagt wird:

    Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.

    Alles, was beobachtet werden kann, ist nicht ICH. Es ist Objekt der Beobachtung. Was ist nicht Objekt der Beobachtung? Gefühle? Gedanken? Bewusstseinsmomente? Wie lange bleibt ein Gefühl bestehen? In der Meditation kann man sehr genau hinschauen und dabei einen Schritt zurücktreten: Was von all den Phänomenen, die im Geiste erscheinen, ist ICH? Das Auge kann sich selbst nicht sehen. Aber da ist das Sehen, Hören, Riechen, etc... alles Objekte der Wahrnehmung, also nicht ICH. Was bleibt?