Es kommt auf die Definition an. Ohne eine Menge von verschwommenen Grundannahmen wäre ein normales Leben fast unmöglich [...]
Und für mich als Buddhisten über Jahrzehnte ist es Tatsache, daß Buddha mit seinen Erklärungen fast immer ein gutes Erklärungsmodell geliefert hat. Ich glaube nicht an Buddha, aus langer Erfahrung vertraue ich ihm.
Was sind „verschwommene Grundannahmen?“
> Fast immer ein gutes Erklärungsmodell geliefert < trifft demnach nicht auf Karma zu?
Karma ist ja im Grunde nichts anderes als ein Erklärungsmodell für Ursache und Wirkung im Dasein. Um das zu erfahren, braucht man an gar nichts glauben, dazu genügt der logische Verstand, weil es täglich offensichtlich ist, wenn man aufmerksam schaut.
Und wenn ich akzeptiere, daß unser Welterleben ein sinnlich begrenztes Erleben ist, es also auch eine darüber hinaus reichende Wirklichkeit geben muß, so liegt es doch nahe anzunehmen, daß auch in jenem uns nicht zugänglichen Bereich der Wirklichkeit (jenseits), das Wechselspiel von Ursache und Wirkung vor sich geht und ich lediglich durch meine sinnlichen Begrenzungen den ganzen Umfang dieses Wirkens nicht überblicken kann.
Ich sehe es übrigens auch so: Aus langer Erfahrung vertraue ich dem Weg, den Buddha gewiesen hat. Ich glaube daran, daß es die Wahrheit ist, denn in der Praxis haben sich seine Wegweisungen stets als zutreffend erwiesen. Auf Grund dessen glaube ich auch (oder vertraue darauf), daß sich auch alle künftigen Wegweisungen als richtig erweisen werden. In diesem Sinne kann ich keinen Unterschied zwischen Glauben und Vertrauen erkennen. Gewiß kann man auch blind glauben aber das trifft in diesem Fall ja nicht zu.