Beiträge von bel im Thema „Karma im säkularen Buddhismus“

    @eitelpfuetze

    Nein, wirklich nicht. Es gibt einfach ein Problem mit diesen Gleichnissen wie "Feuer" und "Kerze" - sie illustrieren nur, erklären aber nichts. Wenn man eine Erklärung will, wie das nun genau mit der "Bewußtsein" und womöglich "Wiedergeburt" funktioniert, muß man sich stärker reinhängen.
    Entschuldige, dass ich hier einen etwas umständlichen Weg wähle, aber meiner Erfahrung nach sind die Antworten kein süßer Brei, den man einfach mal so mit einem großen Löffel schlucken kann, darauf stehen aber normalerweise die Leute und sagen dann das Erwartbare: Ja, schön süß. Also das, was sie schon vorher zu wissen glaubten.

    Es ist nicht ganz abwegig zu vermuten, dass die meisten Erklärungen des Buddhas zu diesem Thema von seinen Zeitgenossen tatsächlich nicht verstanden, und deshalb nur in isolierten Bruchstücken und die dazugehörigen Gleichnisse überliefert wurden.


    Ja, genau. Die Frage war doch weiter, was diesen Prozess treibt, offenbar ist da nicht nur eine Bedingung notwendig (Brennstoff), sondern noch mehr - nämlich dessen Transformation und eine weitere Komponente, das Brennmittel. Zu welchen buddhistischen Begriffen könnte das passen. Die Flamme ist ja nur das, was nach außen sichtbar ist, woran man erkennt, dass ein Brennen stattfindet. Auch Funken wären das, allerdings sind diese schon vom eigentlichen Prozess des Brennens der Kerze abgelöst.

    Mir gehts darum, was wir aus der etwas detaillierten Betrachtung dieses einfachen Vorgangs bezüglich Bewusstseinsentstehung und "Wiedergeburt" lernen können. Du hattest vorher ja ausgeführt:

    Zum Todeszeitpunkt erlischt ja nur das letzte Bewusstsein welches in Abhängigkeit zu diesem Körper und Geist (das neuronale Netzwerk?) zu diesem Zeitpunkt noch entstanden ist. Man kann sich vorstellen, dass das Bewusstsein wie ein Feuer ist, in jedem Moment schon wieder anders, es verlischt gewissermassen jeden Moment und ein anderes Bewusstsein flackert auf. Das lässt sich über diesen Körper und das Bewusstsein in diesem Moment sagen: dieses ist es erlöscht, dieser verzehrte, aufgebrauchte Körper ist keine Bedingung mehr für das Entstehen eines Bewusstseinsmomentes.


    Nur ist da nicht klar, warum da jemals ein Brennen war und warum ein neues aufflackert.
    Einen Hinweis findet man in S.44.9 aber auch in M38.

    keine Flamme ohne Brennmaterial

    Flamme spiegelt Brennmaterial wieder

    Flamme ist kein Produkt des Brennmaterials

    1.
    Ja, keine Flamme ohne Brennmaterial, aber auch nicht ohne Brennmittel (die umgebende Luft, Sauerstoff)
    2.
    Was berennt da? Das entsprechend transformierte Brennmaterial (jetzt gasförmig) reagiert mit der Luft, als sichtbares Zeichen entsteht Wärme und Licht (die Flamme) als Zeichen dass da was brennt.

    Erst mal so weit: - wie übersetzen wir das jetzt buddhistisch? Was soll hier Bewusstsein sein? Was die Vorbedingungen, was seine Zeichen, und wie kommt es zur Entzündung?

    Zum Todeszeitpunkt erlischt ja nur das letzte Bewusstsein welches in Abhängigkeit zu diesem Körper und Geist (das neuronale Netzwerk?) zu diesem Zeitpunkt noch entstanden ist. Man kann sich vorstellen, dass das Bewusstsein wie ein Feuer ist, in jedem Moment schon wieder anders, es verlischt gewissermassen jeden Moment und ein anderes Bewusstsein flackert auf. Das lässt sich über diesen Körper und das Bewusstsein in diesem Moment sagen: dieses ist es erlöscht, dieser verzehrte, aufgebrauchte Körper ist keine Bedingung mehr für das Entstehen eines Bewusstseinsmomentes.

    Verfolgen wir mal den Gedanken weiter:

    1. Was erhält eine Flamme beim Brennen?

    2. Was ist überhaupt diese Flamme
    3. Was veranlasst eine andere Flamme zu entstehen?