Beiträge von mukti im Thema „Rechte Rede“

    In A.X.176 geht es hauptsächlich um die Form der Kommunikation. Nun sind solche Formen bedingt und entsprechend historischem und kulturellem Wandel unterworfen - wobei eine Lüge natürlich eine Lüge bleibt, gleich in welche Form man sie kleidet. Trotzdem ist die Form der sprachlichen Kommunikation nur von sekundärer Bedeutung hinsichtlich der Qualifikation einer Aussage als samyak / samma, als 'Rechte' Rede.


    Primär und entscheidend, ob eine Aussage 'Rechte Rede' ist, ist zunächst deren Intention, also der sie bestimmende Wille, cetana - den Buddha bekanntlich mit karma identifizierte.

    Ja, es ist wohl nicht falsch das so zu sehen. Ich habe diese Stelle in A.X1.176 mit "kurze Zusammenfassung" bezeichnet und dabei daran gedacht dass es da noch Differenzierungen und Ergänzungen bedarf.

    Danke für Deine Ausführungen.

    In A.X.176. ist alles über rechte Rede kurz zusammengefasst:


    Zitat

    Wie aber, Cunda, ist Lauterkeit vierfach in Worten?

    1. Da, Cunda, meidet einer die Lüge, enthält sich vom Lügen. Befindet er sich in einer Gemeindeversammlung, in einer (anderen) Zusammenkunft, unter Verwandten, in der Gilde, oder wird er vor Gericht geladen und als Zeuge befragt: 'Komm, lieber Mann, sage aus, was du weißt!', so sagt er, wenn er nichts weiß: 'Ich weiß es nicht', und wenn er etwas weiß: 'Ich weiß es'. Wenn er nichts gesehen hat, sagt er 'Ich habe nichts gesehen', und wenn er etwas gesehen hat: 'Ich habe es gesehen'. So spricht er weder um seinetwillen, noch um anderer willen, noch um irgendeines weltlichen Vorteils willen eine bewußte Lüge.
    2. Er meidet die Zwischenträgerei, enthält sich der Zwischenträgerei. Was er hier gehört hat, erzählt er dort nicht wieder, um diese zu entzweien; und was er dort gehört hat, erzählt er hier nicht wieder, um jene zu entzweien. So einigt er die Entzweiten, festigt die Verbundenen, Eintracht liebt er, an Eintracht findet er Freude und Gefallen; und Eintracht fördernde Worte spricht er.
    3. Er meidet rohe Rede, von rohen Worten steht er ab; milde Worte, die dem Ohre angenehm sind, liebreich, zu Herzen gehend, höflich, viele beglückend und erfreuend, solche Worte spricht er.
    4. Er meidet törichtes Geschwätz, von törichtem Geschwätz steht er ab; er redet zur rechten Zeit, sachlich, zweckdienlich, im Sinne der Lehre und Zucht; führt Reden, die wertvoll sind, angebracht, gebildet, angemessen und sinnreich.


    Allerdings würde ich in Ausnahmefällen schon lügen, z.B. wenn es Unschuldige rettet, wenn ein paar Worte viel Leid und Schaden verhindern können.