Beiträge von void im Thema „Soka Gakkai in Deutschland als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt“

    Es hat glaube ich doch nichts mit speziellen Umständen zu tun:

    Angeregt durch den Durchbruch der österreichischen Buddhisten, die 1983 als Religionsgemeinschaft die volle Anerkennung erhielten, wurde 1985 in Hamburg die Gründung einer Buddhistischen Religionsgemeinschaft in Deutschland (BRG) beschlossen, um die staatliche Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts gemäß dem Grundgesetz zu erreichen. Der Einspruch insbesondere Bayerns bei der Kultusministerkonferenz vereitelte zwar diese Initiative auf Jahrzehnte, brachte aber die Einigung auf das „Buddhistische Bekenntnis“.

    Ich denke, dann muß es irgendwann einen Wandel gegeben haben, wo die Länder selber Religionsgemeinschaften diesen Status geben konnten, so dass andere Religionsgemeinschaften es schafften, diesen Status zu bekommen:


    Dadurch dass die Sokka Gakkai nachweisen konnte, dass sie eine gewisse Struktur und Langlebigkeit besitzt und dass sie gut gerüstet für diesen Rechtsweg war, könnte sie dass dann gemäß des hinduistischen Präzendentfall durchziehen. Und es waren darüber hinaus keine speziellen Umstände notwendig. Durch den hinduistischen Präzenzenzfall wo ein Verein mit nur 1200 Mitgliedern diesen Status bekam, konnte die Sokka Gakkai dass dann auch.

    Die Sokka Gakkai war ja immer sehr politiknah ( mit der Kōmeitō hatte man zeitweise sogar eine eine eigene politische Partei ) und präsentierte sich als humanistische Bewegung zur Verbesserung der Welt:

    Alle Aktivitäten der Soka Gakkai wurzeln in der Überzeugung vom grenzenlosen Potenzial eines jeden Menschen und der Wertschätzung allen Lebens...


    Leitlinie der Soka Gakkai ist die Achtung der Würde allen Lebens. Auf dieser Grundlage trägt sie auf vielfältige Weise zur Förderung von Frieden, Kultur und Bildung bei. Zu den gesellschaftlichen Aktivitäten der Soka-Gakkai-Gemeinschaften gehören Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen, Konferenzen sowie interreligiöse Dialoge. Darüber hinaus engagiert sich die Soka Gakkai in Kampagnen für Gewaltfreiheit, in gemeinnützigen Aktionen und humanitären Hilfsprogrammen.

    Und als man 2015 für 6,3Millionen ein Zentrum bei Frankfurt eröffnete, könnte man sich von der besten Seite zeigen:

    . „Es heißt dass Frankfurt freie Furt bedeutet – und genau deshalb haben wir hier, ganz in der Nähe von Frankfurt. dieses Buddhistische Friedenszentrum errichtet“, so van Kluyve. „In diesem Gebäude werden buddhistische Seminar veranstaltet, aber die Türen stehen allen offen – auch für öffentliche Veranstaltungen“, betonte Susanne van Kluyve. Auch der Standort, ganz in der Nähe der KZ-Gedenkstätte, sei kein Zufall. „Wir sind entschlossen, von Deutschland aus eine Welle des Friedens und der Hoffnung nach ganz Europa, ja, in die ganze Welt zu senden“, sagte van Kluyve unter großem Beifall der Zuhörer.

    Hier förderte man vieles, was die Menschen als einen positiven Beitrag zur Gesellschaft ansehen:


    Mörfelden-Walldorfs Bürgermeister Heinz-Peter Becker stellte die verschiedenen Gedenk- und Friedensaktionen der Doppelstadt heraus. „Wir haben ehemalige jüdische Zwangsarbeiter der KZ-Außenstelle eingeladen, haben Stolpersteine für die verschleppten und ermordeten jüdischen Bewohner verlegt und belegen mit unserem Netzwerk Asyl, dass wir die derzeit 180 Flüchtlinge menschenwürdig in unserer Stadt betreuen und behandeln“, so Becker. „Ich möchte ihnen ein großes Kompliment für die architektonische Umsetzung ihrer Grundwerte wie Offenheit, Toleranz aber auch tiefe Verbundenheit zur buddhistischen Lehre machen“, so Becker. „Ich bin froh, dass ich gekommen bin“, beschrieb der EU-Abgeordnete Thomas Mann seine Empfindungen bei der spirituellen Atmosphäre. Er verwies darauf, dass alle die „Wellen des Friedens“, die von diesem Zentrum des Friedens ausgehen sollen, nötiger denn je brauchen. Thomas Mann prangerte den gnadenlosen Kampf um Macht und Ressourcen – insbesondere unter Missbrauch des Glaubens – an. „Sie bauen neue Brücken zwischen der östlichen und westlichen Kultur, und diese sollten wir auch nutzen“, so der EU-Abgeordnete.

    Wenn eine buddhistische Gemeinschaft sich all dieser gesellschaftlichen Anliegen - Flüchtling, Vergangenheitsbewältigung, Frieden so vorbildlich annimmt, dann ist es verständlich, wenn man damit gerade in Hessen so viel Sympathien gewonnen hat.


    Ich kann mich erinnern, dass der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch Sympathien für den Buddhismus hatte und den Dalai Lama als persönlichen und politischen Freund betrachtete.