Besser finde ich es, nicht zu fragen oder zu sagen wie andere Menschen Gewalt rechtfertigen, denn das ist ja mit der hypothetischen Person Buddhismus gemeint, sondern auf sich selbst zu schauen.
Da kann man Rechtfertigungen für Gewalt am besten erkennen und darüber mal meditieren, damit sich illusionierende Gedanken legen.
Das Rechtfertigen von Gewalt:
Mein Rechtfertigen meines Verstoßes gegen die Sila ist der Versuch, einen bewussten Verstoß gegen die Sila, zu relativieren.
Umwege, Ausreden, Rechte zu finden, die den Verstoß als berechtigt erklären.
Ich habe genommen, was nicht gegeben wurde (Gewalt) und finde Ausreden, die mein Tun begründen. Bekomme ich nur in einem meine Punkte Recht, bin ich aus dem Schneider. Mein Verstoß wird nicht sanktioniert. Das war das Ziel der Rechtfertigung meiner Gewalt.
Die Aufgabe aller Anwälte ist genau dieses Recht geben für Gewalt aus Urteilen zu finden, damit der zu Verteidigende nicht sanktioniert wird oder wenigstens nicht so wie das Gesetz es vorschreibt.
Geschwister streiten sich um ein Spielzeug, das eindeutig einem Geschwister gehört. Das Nehmende, dessen das nicht gegeben wurde, findet Ausreden seiner Handlung.
Wenn dann ein Eltern nur einmal entscheidet, dass das besitzende Geschwister seinen Besitz zu teilen hat oder weil es das Ältere ist doch nachgeben soll, wird das Wegnehmende immer wieder wegnehmen, weil es sicher ist nicht sanktioniert zu werden. Wird es doch sanktioniert, wird es die Waffe des ersten Sieges verwenden und die Eltern mit ihrer vormaligen Entscheidung unter moralischen Druck setzten. „Da musste es teilen oder nachgeben!“
Die Gewalt des einen wird immer wieder ausgeübt und die Rechtfertigungen immer ausgefeilter. Lässt eine Gesellschaft das zu, verliert der Begriff Gerechtigkeit seinen Wert und wird zu Recht haben und Recht bekommen verunstaltet.