Beiträge von Hajobo im Thema „"Eure Kinder sind nicht eure Kinder..." ? - Eltern-Kind-Beziehungen im Buddhismus“

    Natürlich weiß ich nicht, was bei dir zu "Aversionen" gegen Psychologen geführt hat...


    Warum werden sowohl im Palikanon, als auch in der Bibel, immer die KINDER ermahnt, die Eltern zu "ehren" (lieben) und nicht umgekehrt?

    Aversion war vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt, liebe Anna Panna-Sati. Ich kannte mal einen Seelendoktor, der hin und wieder ein wenig aus dem Nähkästchen plauderte aber das möchte ich nicht weiter kommentieren, will niemandem zu nahe treten.


    In der Regel lieben Eltern ihre Kinder und nehmen einiges auf sich, bis jene flügge werden. In früherer Zeit, als es noch kein so weit entwickeltes Sozialsystem gab (bzw. in Ländern, in denen es bis heute kein solches gibt), waren alte Eltern, deren Kinder sich nicht um sie kümmerten oder kümmern konnten, arm dran. Denn sobald sie nicht mehr selbst ihren Lebensunterhalt zu bestreiten in der Lage waren, blieb als Alternative das Armenhaus oder der Hungertod. Solange wir jung sind, können wir uns nur schlecht in die Lage alter Leute hineinversetzen und wenn wir es dann endlich besser können, sind die Eltern nicht selten schon gestorben. Vielleicht ist das ein Grund für die Ermahnung in den heiligen Büchern, denn die findet man meines Wissens auch in der Torah und im Quran.

    Liebe Anna Panna-Sati


    Bei aller Ironie enthält der Spruch mit dem Knie eventuell doch ein Körnchen Wahrheit und vielleicht ist es ja auch gut so. "Vatertöchter" scheint es offenbar häufiger zu geben, jedenfalls kommt mir das irgendwoher bekannt vor. ;)


    Ein Ave Maria bei dieser Gelegenheit - man lernt nie aus - und läßt gewisse Rückschlüsse zu, will mir scheinen aber das sollten wir dann vielleicht doch einfach mal so stehen lassen und nicht weiter vertiefen :)


    Dein Erlebnis mit dem Psychologen, wirft mich bei dem Bemühen, die Aversion gegen diese Berufsgruppe zu mindern, ein gutes Stück zurück aber ich werde nicht aufgeben daran zu arbeiten. :?

    Eigentlich ist mit dem Titel Deines Beitrages (ohne Fragezeichen) alles gesagt, liebe Anna Panna-Sati.

    Und bekanntlich geht ja das, was der Mutter an's Herz geht, dem Vater oftmals höchstens bis an's Knie. ;)

    Insofern sollten wir vielleicht mit dem Buddha nicht zu streng sein. :)


    Mir scheint, besser als Khalil Gibran kann man es kaum ausdrücken, ich finde sein Gedicht (wie viele andere) ganz wunderbar. Nach Aussage des Buddha, gehören zum Erzeugen eines Kindes nicht nur Mutter und Vater (M38.26) was ebenfalls darauf hinweist, daß wir lediglich der Bogen sind, von dem es ausgesendet wird. Eine schöne Metapher, wie ich finde, denn ob der Pfeil sein Ziel findet oder nicht, hängt ja auch davon ab, wie der Bogenschütze gezielt hat. Warum sollten wir uns also grämen, daß die Pfeile uns verlassen und (hoffentlich) ihrem Ziel zustreben? In Wahrheit überkommt uns die Wehmut oft, weil wir uns an die schönen Erinnerungen gefesselt haben.