Beiträge von Helmut im Thema „Unterschiede“

    Ich denke, man sollte die Texte und Kommentare sehr kritisch lesen.

    Die Suttas sollte man sehr genau lesen; sich bewusst sein, in welchem Kontext die Lehrrede steht: Wem wird die Lehrrede gegeben; einem Haushälter, einem Laien, einem Bhikkhu, einem Bodhisattva und was genau ist die Fragestellung auf die Buddha Sakyamuni antwortet.


    Insbesondere wenn Buddha Sakyamuni in den Lehrreden etwas verneint, muss man genau lesen: Was verneint der Buddha, was verneint er aber durch die Verneinung nicht. Das ist nicht immer leicht festzustellen, weil die Suttas oft sehr knapp formuliert sind, insbesondere die Suttas des Samyutta Nikaya.

    Dass alles in ständiger Veränderung ist, trifft nicht zu. Der Veränderung unterliegen nur die durch Ursachen und mitwirkende Bedingungen entstandenen Phänomene. Sie unterliegen der steten Veränderung, deshalb sind sie unbeständig. Es gibt aber auch Phänomene, die beständig sind, sich nicht von Moment zu Moment verändern wie die unbeständigen Phänomene. Ein Beispiel für ein beständiges Phänomen wäre die Selbstlosigkeit der Person.


    Bei der Unbeständigkeit gibt es zwei Ebenen:

    • Eine Ebene ist die grobe Unbeständigkeit. Diese können wir durchaus mit unseren Sinneswahrnehmungen erfassen wie zum Beispiel der Wandel unserer Gefühle und Gedanken.
    • Die andere Ebene ist die subtile Unbeständigkeit. Dieses können wir nicht mit den Sinnesorganen wahrnehmen.

    Ein Haus ist ein unbeständiges Phänomen, weil es durch Ursachen und mitwirkende Bedingungen entstanden ist. Wenn wir uns das Haus in Abständen von jeweils zehn Jahren anschauen würden, dann stellen wir Veränderungen auch mit den Augen fest. Es ist ja nun nicht so, dass das Haus neun Jahre und 364 Tage unveränderlich ist und am ersten Tag des zehnten Jahres verändert es sich plötzlich schlagartig.


    Die Veränderung, die wir nach zehn Jahren feststellen, ist das Ergebnis eines kontinuierlichen Prozesses, der aufgrund seiner Subtilität nicht direkt wahrgenommen werden kann, sondern nur durch Schlussfolgerung erfasst werden kann. Ohne diese subtile Ebene der Unbeständigkeit könnten wir die Veränderungen am Haus nicht erklären.