Im Gegensatz zu mukti habe ich gelernt, meine Emotionen als Meine zu erkennen. Dann konnte ich sehen, was sie ausgelöst hat. Hat einige Jahre gebraucht, bis ich die Ursache aufgedeckt hatte. Es waren nie die Anderen, es war immer ich selbst, der sie hatte.
Du willst etwas haben, das jetzt wirkt und auch in Situation, in denen du dich nicht einfach mal so zurückziehen kannst. Ich hab als Koch gearbeitet und musste eine Lösung finden, die ich sofort und mitten im Stress anwenden konnte. Meditation in Sekunden.
Das ging nur durch Üben der Meditation, „Ich werde nur Sitzen“. Dafür reichen fünf bis zehn Minuten, ich musste schließlich noch mein Mittagsschläfchen halten. „Nur Sitzen“ bedeutet kein Gedankenmachen zulassen, kein Nachdenken, alle Sinne offen, meist sind es Ohren, Nase, Augen, die anderen verschwinden einfach. Meine Hände lagen auf den Schenkeln und meine Daumenspitzen berührten die Zeigefingerspitzen.
Nach einiger Zeit machten meine Finger genau diese Haltung, wenn ich wieder mal in Emotionen kam. Lösten ein sofortiges Nicht-Nachdenken aus und ich konnte die Ursache für diese Emotionen erkennen und sie andauern und vergehen lassen. Die verschwinden nicht einfach so, das sind hormonelle Vorgänge und die müssen durch Gegenhormone abklingen. Jedes gewaltsame Glauben, dass sie vorbei sind, erzeugt Stress.
Bald konnte ich bewusst die Finger zusammenlegen, schon, wenn ich merkte, dass es Anzeichen für Emotionen gibt. Später konnte ich mich wunderbar über mich ärgern und das auch laut. Meine Mitarbeiter wussten schnell, dass ich mich und nur mich meinte.
Es reicht auch das sich angewöhnen eine kleine, unsichtbaren Handlung mit der Absicht Nicht-Nachdenken, kein Gedankenmachen, jetzt. Fingerspitzen, einen Gegenstand anfassen, den Schlüssel in der Tasche, eine bestimmte Stelle am Arbeitsplatz usw. „Mediation“ erlernt man dann so nebenbei. Denn das ist Meditation, keine Gedankenmachen, kein Nachdenken, kein Grübeln.
Das hat auch noch einen sehr nützlichen Effekt: Dieses sich in Sekunden aus dem Stress schalten zu können, ist wie ein Reset. Das Programm wird neu gestartet, aber ohne die Emotionen, der Angst und Hetze. Das konnte ich mitten in den Katastrophen machen, die nun mal in einer Küche passieren. Neustart mit allen Informationen davor ohne die Gefühle, da weiterarbeiten, vor dem Unterbrecher. Das machte mich zu einem fähigen Menschen. Der mit jeder Lage umgehen konnte. Denn ich war der der für die Katastrophen zuständig war und immer eine Rettung gefunden hat.
Ich kann tun ohne tun zu wollen, einfach machen ohne Bedenken und Nachdenken, dafür hat man keine Zeit.
„Buddhist“ wurde ich erst, nachdem ich schon 30 Jahre Koch war, dafür hatte ich ganz einfach keine Zeit, es ist mir zu mühsam gewesen anwendbare Techniken zu finden. Der Buddhismus bietet die auch nicht an, da ist nichts zu finden, das sofort, als Notfallplan gedacht ist, zu finden. Meine wurden allerdings durch die Lehre des Buddha bestätigt, der war auch kein Buddhist, sondern ein Praktiker.
Also lerne dich in Sekunden für Sekunden auszuschalten.