Die schlimmsten Monster sind die Minister usw. die das, was der Herrscher glaubt, umsetzen, Hauptsache er belohnt sie. Die Menschen, die Parteiführern folgen, ohne überhaupt zu wissen, was die Partei eigentlich vertritt.
Die Priester, die ihren Kirchenoberhäuptern folgen, egal ob das menschlich ist oder nicht.
Je idealistischen man ist, je mehr man von einem guten, wohlwollenden, egalitären und friedlichen Menschen ausgeht, desto mehr wird man wohl davon ausgehen, dass man da irgendwo "Monster" vorfindet, die alles versaut haben. Aber ich denke, dass sich gesellschaftliche Ungleichgewichte langsam und schrittweise ergeben haben. Gerade als Gemeinwesen größer wurden und es mehr und mehr kriegerische Konflikte gab, war es ja wichtig immer mehr Krieger mobilisieren zu können und da war es dann häufig so dass es zur Herausbildung einer Bauern und einer Kriegerschicht kam und im Zuge dieser Umstellung zu einer Arbeitsteilung kam in der die Frauen auf Herd und Kinder beschränkt wurden. Die Abwertung der Frau kam mit der Aufwertung des Krieges und der Organisation der Gesellschaft in patrilineare Clans. Auch Shakyamuni entstammte ja so einem Clan.
Als an Buddha der Wunsch zur Etablierung eines Nonnenordens herangetragen wurde, war dass Problem natürlich, wie man das im Kontext einer patrarchale Gesellschaft bewerkstelligt.
Ein Status als Nonne bietet ja ein Druckventil für negative Zustande für Frauen, die ja womöglich den Zustand als geschätzte Nonne einem Leben als unterdrückte Gattin und Mutter vorziehen.
Weil die Leute also fürchteten ihnen würden Frauen und Töchter davonlaufen, hatte es das solche soziale Sprengkraft, dass die Gefahr bestand, dass es überhaupt keine Nonnenorden geben könnte.
Buddha entschärfte diese Situation durch einen Kompromiss mit den patrarchale Verhältnissen, wo Frauen auch als Binnen gegenüber Männern zurückgesetzt sind. Die Alternative zu diesem zweifelhaften Kompromiss wäre vielleicht ein Nonnenorden gewesen der nach kürzester Zeit wieder eingestampft würde.
Und dieser Gefahr ist ja real. Die Vollordination von Nonnen im Theravada ging ja vor 800 Jahren verloren.
Dhammananda war die erste Frau in Thailand, die als Nonne in der Theravada-Tradition geweiht wurde. Ihre Mutter erhielt bereits 1971 in Taiwan die Ordination, von Nonnen und Mönchen des Mahayana-Buddhismus. Sie war die erste, voll ordinierte Nonne in Thailand überhaupt.
Allerdings erkennt der Höchste Rat der thailändischen Buddhisten die Ordination von Nonnen nicht an. Eine Vorschrift besagt, dass eine einmal unterbrochene Ordinationslinie nicht wieder aufgenommen werden darf. Und die Nonnenorden wurden schon vor achthundert Jahren aufgelöst.
Trotzdem gibt es in einem anderen Theravada-Land, in Sri Lanka, seit 1998 wieder buddhistische Nonnen. Auch die thailändische Nonne Dhammananda erhielt ihre Weihe in Sri Lanka. Ihrem Beispiel folgten viele Frauen.
Wenn Buddha damals nicht eine Herabsetzung von Frauen im Norden zugelassen hätte, hätte das Patrarchat die Thervada Nonnenordination vielleicht schon früher beendet. Ein komisches Gefühl bleibt.