Beiträge von void im Thema „Meditation ist Gebet nur im ersten Jhana“

    Die Grundidee dieses Threads, dass man tiefe spirituelle Zustände nicht einfach gleichsetzt sondern sie mithilfe der Vertiefungszustände kategorisiert, ist ja erstmal gut. Und man müßte überlegen, wie man das angeht.


    "Gebet" ist ein sehr unspezifischer Begriff und ich weiß nicht, ob es irgendeinen Schluss zuletzt. Ein tibetischer Lama der sich in einer Puja an Tara wendet kann kann erwacht sein, und ein tibetischer Bauer der das gleiche macht hat einen ganz anderen Geisteszustand. Gestehe ich einem Zen Lehrer zu das Herzsutra zu rezitieren oder ist er da dann als betender zur Gottheit Prajanaparamita diskreditiert. Und wenn ich das im Buddhismus mache, ist es dann statthaft Meister Eckhart beim Beten des Vaterunsers eine bestimmte Geisteshaltung zu unterstellen, die Mensch hier und Gott da sieht?


    Wenn ich mir ansehe, wie christliche Zustände der Beseeltheit beschrieben werden, dann muß ich an die Brahmavihāra denken - die vier unermesslichen Geisteshaltungen:


    1.Freund/Freundschaft, Liebende Güte (liebevoll)mettāmaitrī
    2.Mitgefühl (erbarmend)karuṇākaruṇā
    3.Mitfreude (freudvoll)muditāmuditā
    4.Gleichmut, Gelassenheit (unbewegt)upekkhāupekṣā

    Theismus in seinem besten Sinn ist etwas, was an die Wohnstätten Brahma führt.