Beiträge von Lirum Larum im Thema „Das verflixte "Ich"“

    Hallo Monika Marie,
    danke für die Darlegung Deiner eigenen Erfahrung. :) (Da werd ich noch eingehender drüber kontemplieren. Dein dickes "Unvermeidlichkeit des Lebens" versteh ich noch nicht.)


    Nur muss ich deutlich machen, dass das, was Du von mir zitiert hast, nicht mehr das Zitat von Sogyal Rinpoche ist, sondern mein eigener Senf. Das Zitat hab ich dunkelblau markiert. Vielleicht war das zu undeutlich.
    Liebe Grüße

    Dorje Sema:

    Grüss Dich ganz recht herzlich Losang Lamo,


    http://www.scribd.com/doc/1486…sm-Us-Mind-Spirit-Deutsch


    Mit ganz lieben und herzlichen Grüssen
    Dorje Sema


    Super, Dorje Sema, genau das hab ich gesucht und nicht gefunden.
    Allerdings funktioniert die Seite bei mir nicht - ist so grottenlangsam, dass sozusagen gar nichts mehr geht.
    Naja, das hat zwei Vorteile: das Tippen hat mir ja auch gut getan und Euch ist ein ellenlanges Zitat erspart geblieben.
    Wer möchte, kann aber wohl sehr gut in diesem Link weiterlesen. :)

    Da las ich gerade etwas Schönes zum Thema. (Man wird hier gesiezt ;)):


    Sogyal Rinpoche: "Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben", Erster Teil: Leben, 8. Dieses Leben: Der natürliche Bardo, S.155
    Der weise Führer
    Zwei Persönlichkeiten haben Ihr ganzes Leben lang in Ihnen gelebt. Die eine das Ich: schwatzhaft, fordernd, hysterisch und berechnend; die andere ist das verborgene, spirituelle Wesen, dessen leiser Stimme der Weisheit Sie nur selten gefolgt sind. Je mehr Sie aber den Lehren zuhören, über sie kontemplieren und sie in Ihr Leben integrieren, desto mehr wird die innere Stimme, die eingeborene Weisheit Ihres wachen Urteilsvermögens - die wir im Buddhismus "unterscheidende Weisheit" nennen - erweckt und gestärkt, und Sie lernen, zwischen ihrer Führung und den verschiedenen, lautstarken und verführerischen Stimmen des Ich zu unterscheiden. Die Erinnerung an Ihre wahre Natur beginnt zurückzukehren und Freude und Vertrauen in Ihnen zu wecken.
    Damit haben Sie tatsächlich den weisen Führer in sich selbst entdeckt. Da er Sie durch und durch kennt - schließlich ist er ja nichts anderes als Sie selbst -, kann dieser Führer Ihnen mit zunehmender Klarheit humorvoll dabei helfen, alle Schwierigkeiten, die Sie mit Gedanken und Emotionen haben, zu bewältigen. Ihr innerer Führer kann eine stets freudvolle, einfühlsame und aufmunternde Präsenz sein, die stets weiß, was das Beste für Sie ist, und die Ihnen hilft, immer neue Wege aus Ihrer Besessenheit von gewohnheitsmäßigen Reaktionen und verwirrten Emotionen zu finden. (...)
    Je öfter Sie auf diesen weisen Führer hören, desto leichter werden Sie einen verändernden Einfluss auf Ihre Emotionen gewinnen; Sie durchschauen sie und können sogar über ihre absurde Dramatik und plumpen Täuschungsmanöver lachen. (...)


    Naja, ich könnte wohl noch das ganze Buch abschreiben - es ist so toll und treffend gesagt.
    Ich kenne diese "innere Stimme" als irrsinnig leise. Kann sie nur mitten in tiefer Meditation hören und denke dann immer: "Ach was, das kann doch nicht sein. Das war ja so leise und kaum zu hören." Wenn ich mich dann aber ermutige, trotzdem einfach mal drauf zu hören und das, was mir gesagt wurde, zu machen, dann stellt sich die tiefe Weisheit dieser Worte heraus. Ich fühle mich dadurch sehr beschützt.


    (Edit: Zitatfarbe)

    anita.m4:

    Hallo,


    bin ja nun schon einige Zeit in diesem Forum, aber fast noch keinen Schritt weiter gekommen.
    Eher ist bei mir ein gößerer Wirr-Warr entstanden.


    Aber eines ist für mich am schlimmsten einzusehen - Ich soll kein Ich haben???????
    (...)


    Hallo Anita,
    ich weiß ja nicht, ob mein Senf dazu nun hilfreich ist, aber ich kann ja einfach kurz mal sagen, wie es mir damit geht.
    Ich kenne diese Gefühle gut, und bei mir ist es so, dass ich auf der intellektuellen Ebene (lesen, reden, nachdenken) damit nicht weiterkomme.
    Ich mache es deshalb so, dass ich höchstens einen kurzen Satz darüber aus der Lehre aufnehme wie z.B. hier unten meine Signatur, und den trage ich dann mit mir herum. Ich lasse ihn sacken, vergleiche ihn mit den Dingen, die ich sehe und die mir widerfahren... ich nehme ihn mit und betrachte ihn möglichst entspannt. Kein "Ich soll", "Ich muss" oder "Ich darf nicht", sondern einfach nur betrachten, wenn ich Gelegenheit habe.
    Und mir ist wichtig, mich regelmäßig zur Meditation hinzusetzen, weil ich dabei noch besser die Wellen auf meinem mentalen See glätten kann und dann die Sicht auf die Dinge viel klarer erscheint. (Das übt sich. Erstmal ist da gar nix klar. Aber immerhin sehr interessant ;))
    Jedenfalls haben sich bei mir jetzt schon allmählich so ein paar Grundängste (wie z.B."Was ist, wenn ICH sterbe?") gelöst und drücken nicht mehr so hart. Ich glaube nicht, dass ich ohne Meditation mit reinem Intellektualismus da hin gekommen wäre.
    Nachdenken ist gut, aber eine Grundlage aus Meditation dazu ist notwendig, finde ich.


    Liebe Grüße :)