Wie bei jeder Übersetzung - und selbst eine moderne japanische Form des Shobogenzo ist eine Art Übersetzung - bringt auch die übersetzende Person einen Teil mit ein.
Die deutsche Version der Nishijima Übersetzung wurde von dessen langjährige Schülerin Gabrielle Linnebach in Zusammenarbeit mit Nishijima erstellt. Die Sicht von Nishijima, und damit natürlich auch ein Teil der in die Übersetzung eingeflossenen Interpretation des Shobogenzos, basiert auf den vier Lebensphilosophien. Dass diese Interpretation eine Rolle spielt sollte man entsprechend im Hinterkopf behalten.
Die Übersetzung angeboten vom Angkor-Verlag basiert auf der Übersetzung Nishiyama. Da ich diese Version bisher nicht genauer angeschaut habe, kann ich dazu nicht mehr sagen.
Im Englischen gibt es noch weitere Übersetzungen. Brad Warner greift in seiner Buchreihe zum Shobogenzo (Don't be a Jerk, It came from beyond Zen!) auf verschiedene Übersetzungen zurück und erklärt dabei auch teilweise die Unterschiede. In seinem Blog findet man dazu auch einen Eintrag: http://hardcorezen.info/what-a…est-translations-of-dogen
Ich persönliche finde die Übersetzung von Nishijima / Linnebach gut und hilfreich. Die Annotationen erklären einiges und geben auch noch mal einen Kontext.
Man kann natürlich auch selbst den Text übersetzen, aber da ergibt sich mir nicht, wieso man dann mit einer Übersetzung wie z.B. englischen Texten anfängt. Sollte man das wirklich wollen, wäre das Original wohl der einzig richtige.
So oder so ist bereits für das Lesen und Verstehen der Texte einiges notwendig - für das Übersetzen dann erst recht.