Beiträge von Metta im Thema „Die Normalen sind die Kränkesten“

    Wenn man sich näher kennt, mag das ja sein, aber es gibt ja auch flüchtige Begegnungen.

    Was bedeutet, dass solche Einschätzungen (falls sie denn getroffen werden) eher ungenau und meistens von geringer Relevanz sind. Ich selbst habe mir angewöhnt, das völlig zu unterlassen.

    Ich kenne das nicht, dass mich jemand wegen dieser Eigenheiten als "nicht normal" wahrgenommen hätte. Meine Mitmenschen und auch ich selber sind damit eigentlich gut klargekommen. Das gehört eben auch zur "Normalität".

    Kann man das immer wissen, wie einen die anderen wahrnehmen?

    Das teilt man sich den Kreisen, in denen ich verkehre, idR mit.

    Fromm meint womöglich was anderes: Normatives Verhalten und normative Erwartungen. Nur behandelt er das völlig abstrakt und will (ob seiner Theorie) nicht wahrhaben, dass Gesellschaften nur dann funktionieren, wenn diese Normative regelmäßig und in einem gewissen Umfang unterlaufen werden.

    Ich kenne das nicht, dass mich jemand wegen dieser Eigenheiten als "nicht normal" wahrgenommen hätte. Meine Mitmenschen und auch ich selber sind damit eigentlich gut klargekommen. Das gehört eben auch zur "Normalität".

    Würdest du dich deshalb als "krank" bezeichnen, wie es Fromm anheim legt?

    Zumindest als unterbelichtet, weil ich nicht ausreichend in der Lage bin, entsprechende Handlungen aus meinem Wissen zu generieren. Zudem ist es schon recht bizarr, an Handlungen festzuhalten, deren Nutzen sich als Trugschluss und schädlich erwiesen hat.

    Das ist in meinen Augen auch nur normal, hahahhah. Ich bin dazu noch "Spätmerker".

    Ein konstruierter "Hau-auf mich drauf".

    Hm? Wie kommst Du denn darauf? Ich bin angepasst, rational und leistungsfähig. :|

    Würdest du dich deshalb als "krank" bezeichnen, wie es Fromm anheim legt?


    Jede Gesellschaft erfordert in gewisses Maß an Anpassung, Rationalität und Leistungsfähigkeit - und da findet sich meistens für jeden ein Platz.
    Fromm meint, die "Krankheit" an den Verhältnissen modernen Industriegesellschaft festmachen zu können. Dabei waren/sind traditionelle Gesellschaften außerhalb von Europa und Nordamerika oft viel restriktiver.

    Ehrlich gesagt, ich mach mir eher Gedanken darüber, wie viele Menschen zwar die "Symptome" erkennen, um dann einen "Ausweg" zu wählen, der, so wie sie ihn gegen, auch nicht zielführend ist, zB in der Religion, Buddhismus eingeschlossen. Meine Erfahrungen mit den "Normalen" sind da eher positiver.

    Fromm starb 1980. Aber schon damals gabs andere Lebensentwürfe und Verwirklichungen - nur ging ihm das am Arsch vorbei. Seine letzten empirischen Arbeiten waren noch mal 40-50 Jahre zurück. Das war bei Marx ganz anders.

    Das ist doch nur ein wohlfeiler Zirkelschluss: Dafür, dass die "Normalen" so angepasst sind, dass sie keine Konflikte, Schmerzen oder andere Symptome entsprechend dieser Konflikte haben, bleibt er doch jeden Beleg schuldig. Eine zumindest gleichwertige Hypothese wäre doch, dass die "Normalen" ("psychisch Gesunden") mit diesen Konflikten anders umgehen, als die "(psychisch) Kranken".
    Wissenschaft würde da anfangen, beide Hypothesen vorurteilsfrei gegeneinander zu prüfen.
    Aber so ist das einfach tendenziöses Gelaber.