Beiträge von void im Thema „Nissim Amon“

    Obwohl - ein wenig extrem ist das schon, mit der Autorität eines zertifizierten Zenmeisters den Leuten Tips zum effektiveren Abknallen von Menschen zu geben; die Vermeidung bzw. Bewältigung unangebrachter(?) Schuldgefühle mit inbegriffen. Gäbe es da nicht unproblematischere business opportunities? Vielleicht Zen für Trickbetrüger? Zen für Zuhälter? Nun gut - der Markt in Israel ist halt etwas speziell ...

    Kennst du den Roman achtsam Morden ? Da geht es um einen Mafia-Anwalt, dem seine Arbeit für gewissenlose Schurke psychosomatische Gewissenbisse verursacht die Work-Life-Balance und Familienleben gefährden.

    Weswegen er - zunächst skeptisch - von seiner Frau zum Achtsamkeitscoach geschickt wird.


    Und als er dann selber in brenzlige Situationen kommt, kann er das gelernte gut anwenden, um seinen Arbeitgeber - ruhig ein und ausatmend - um die Ecke zu bringen. Dieser erstickt qualvoll im Kofferraum - ein Störgefühl das man gut ausblenden kann, wenn man nur genug um Hier und Jetzt verweilt. So schafft er es dann selbst zum "achtsam mordenden" Mafia Boss aufzusteigen.


    Besonders schön ist getroffen, wie das Eliminieren störender Gedanken in das Eliminieren störender Menschen übergeht.

    Hier heißt über Nissim Amon:

    Er diente in der Armee als Kampfsoldat im Libanonkrieg. „Selbst als ich aus dem Krieg zurückkam, um am Schabbat zu leben, fragte mich mein Vater nicht, was ich getan habe, wie es war, im Krieg zu sein, was sie dort essen, wo geschossen wird, und dafür frage ich mich immer noch Ich verzeihe es ihm bis heute nicht"

    Das was er da erlebt hat, war also so schlimm, dass er seinem Vater nicht verzieh ihn nicht darauf angesprochen haben. Von daher kann man annehmen, dass er vom Libanonkrieg schwer traumatisiert war. Und weil er sich dann aus dieser Erfahrung heraus in die israelischen Soldaten einfühlt, sorgt er sich um deren seelische Gesundheit und gibt ihnen Tips:


    Wenn man eigenen Soldaten als "die Guten" sieht und sich mit ihnen identifiziert, dann ist es nachvollziehbar, dass da jemand ihnen dabei helfen will bei ihrer Aufgabe gesammelt zu bleiben.


    Aber Soldaten sind oft nur Werkzeuge und können nicht sehen, in das was sie tun verhältnismässig ist oder selber in Gräuel ausartet. Im Krieg wird oft alles mögliche - von Töten von Zivilisten bis hin zu Entführung und Folter - als legitim hingestellt. Sollte man sich daran beteiligen?