Hier heißt es jedoch in erster Linie 'Frieden in der Familie' und wenn damit die Herkunftsfamilie oder die selbst gegründete Familie gemeint ist, kann ich dazu kaum etwas sagen, denn ich habe sie losgelassen, sowohl die Eine als auch die Andere. Jetzt lebe ich in der selbst organisierten Sangha als Familie und da hängt der Friede davon ab, wie reif die einzelnen Mitglieder mit den Konflikten umgehen können. Bei Kindern und Jugendlichen übernehmen die Bezugspersonen die Reife und können so auf den Frieden Einfluss nehmen. Sollten nicht lösbare Konflikte entstehen, ist es für den Frieden besser sich zu trennen und mit dem Verlust einen Umgang zu finden. Frieden in der Familie ist dann besonders schwierig, wenn verschiedene Interessen aufeinanderprallen und den Verantwortlichen es nicht gelingt für Ausgleich zu sorgen.
Beiträge von ewald im Thema „Frieden in der Familie“
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Bin in einer Patchwork-Familie aufgewachsen, da standen die genetischen Bindungen nicht im Vordergrund. Das halte ich jedoch auch nicht für wesentlich. Herkunftsfamilie ist die Menschengruppe, in der man seine Kindheit verbracht hat, das prägt. Hat man gute Gründe aus diesem Verbund auszusteigen, sollte man es tun, denn es ist nicht so tragisch, man kann wunderbar durch neue selbstgewählte Beziehungen von der Kindheit loslassen. Dann ist zwar der Friede in der Herkunftsfamilie nicht möglich, aber um so besser mit der Familie durch Vergebung und Loslassen. Ich erlebe es heute als ein Gewinn in der selbstständigen Entwicklung.
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Der Begriff 'Familie' ist für mich ein unangenehmer Trigger gewesen, lange Zeit, denn meine Bedürfnisse und die Erwartungen der Familie klafften weit auseinander. Alle in meiner Herkunftsfamilie sind Akademiker, ich habe mich strickt geweigert, das wurde mir übel genommen. Damit waren unlösbare Konflikte vorprogrammiert und mein Aussteigen aus dem Familienverbund die Konsequenz. Der Weg mit Buddhas Lehren hat mir sehr geholfen, den Verlust zu überwinden und die Zuflucht in meinem inneren Selbst zu erleben. Heute habe ich Friede mit der von mir verlassenen Familie und vor allem mit mir und in mir selbst.
Der Versuch eine eigene Familie zu gründen, mit Frau und Kind war mir nur von kurzer Dauer vergönnt, ich war noch so jung und unstet, Familie war mir keine Zuflucht. So habe ich Wert auf eigenständiges und selbstständiges Leben gelegt im sozialen Netzwerk, mit so wenig Abhängigkeiten (Anhaftungen) wie möglich und bin damit heute gesund und ausgeglichen.
Bin so fit, dass ich meine sozialen Kontakte gestalten kann, ich habe es in der Hand und bin somit auf mitleidige Zuwendungen nicht angewiesen. Habe meine Wohnung mit allen Untermietern zum buddhistischen Kloster ausgerufen, die Sangha und ich bin selbst der Abt. Das ist die von mir kreierte Familie heute, sie ruht in mir.