Lieber Hendrik,
wie ja bekannt, habe ich in November 22 meinen Mann völlig überraschend verloren.
Es kommt darauf an, um wen es sich dreht, ob der Mensch gelitten hat und dadurch erlöst wurde oder unerwartet plötzlich stirbt.
Ich habe nicht erwartet, dass es so sehr wehtut. Denn bei dem Lebenspartner ist das etwas ganz anderes als mit den Eltern. Und wenn ein Kind stirbt, ist das sicher nochmal schwerer.
Sprüche wie "ist doch klar, wir sterben alle" oder sonstwas sind voll daneben und helfen auch nicht.
Ohne die Lehre wäre es sicher noch schlimmer gewesen. Ich habe mir damals zum Beispiel ein Hörbuch gekauft "wie weiterleben, wenn ein geliebter Mensch stirbt" u.a.
Ich habe hier im Forum in meiner Chronik geschrieben und viel Anteilnahme erfahren.
Auch habe ich sehr gute FreundInnen und Nachbarn, die mir alle beistanden.
Ich habe viel in der Stille daran "gearbeitet".
Und ich konnte feststellen, es dauert tatsächlich 2 Jahre, bis der Schmerz nicht mehr so groß ist.
Natürlich vermisse ich immer noch sehr.
Aber nur wenn ich länger an ihn denke und anhafte, wird es kritisch. Dann erlebe ich Leid. Das kann ich gut beobachten, wie das produziert wird.
