Beiträge von Bambus im Thema „Fragen zum Thema Nirvana und "Ich"“

    Es gibt kein Ich. Wer oder was verursacht durch seine bewussten und mit freiem Willen begangenen Handlungen dann die Ansammlung von Karma?


    Und wer oder was wird je nach angesammelten Karma in "früheren Leben" in dieser oder jener Form wiedergeboren? Um dann wiederum bewusst und mit freien Willen Entscheidungen zu treffen.


    Für mich schlüssig ist dies, wenn es ein "x" gibt, dass die Buddhanatur besitzt. Dieses "x" hat in diesem Leben durch in früheren Leben begangeneTaten die Voraussetzung geschaffen in dem Körper (wieder-)geboren worden zu sein, dessen Finger gerade diese Sätze schreiben. Das Gehirn dieses Körpers besitzt eine Komplexität, die es möglich macht dass sich die Illusion eines "Ichs" bildet. Dieses Ich bildet sich ein im Moment etwas sinnvolles zu tippen. Und wenn dieses Ich seine Anhaftung an diesen Körper und an die durch seine Sinne wahrgenommenen Eindrücke, z.B. durch Meditation, überwindet, dann kann "x" Befreiung oder Erleuchtung erreichen.


    Aber ist dieses "x" nicht gerade Atta?


    Ich (als Wortkonstrukt für das, was hier gerade tippt) bilde mir ein die Illusion des "Ichs" intellektuell erfassen zu können. Zumindest finde ich keinen Widerspruch gegen die Annahme, dass es sich um eine Illusion handelt. Die Existenz eines "x" ist dafür aber unabdingbar.


    Antworten wie: "Setz Dich hin und finde es heraus" mögen sinnvoll und richtig sein. Sie vermitteln mir rein subjektiv aber die Notwendigkeit an etwas glauben zu müssen. Ich würde viel lieber zumindest den Ansatz intellektuell verstehen und nachvollziehen können. Um dann mit Vertrauen auf eine selbstgewonnene, bzw. nachvollzogene, Erkenntnis mich mit gutem Gefühl (mehr) hinsetzen zu können.


    Und ja, ich sitze. Zu selten, aber so oft, wie ich es mit den Verpflichtungen gegenüber meiner Familie und Umwelt meine verantworten zu können.

    Feuerbach:

    Sagt Buddha nicht selbst, dass es schlecht sei dem Buddhismus blind zu folgen?


    Blind etwas folgen solltest Du niemals. Alles kann und sollte hinterfragt werden. Wenn Du für Dich selber erfahren hast, dass die Dinge Die Dir "x" gesagt hat richtig sind, dann kannst Du das Vertrauen aufbringen manch andere Dinge, die "x" sagt, als wahr zu betrachten bevor Du sie in allen Einzelheiten geprüft hast. Also daran zu glauben. Mit der Erfahrung wächst das Vertrauen und man kann sich die mühevolle Arbeit sparen jedes Detail einzeln zu hinterfragen. Seinen kritischen Geist sollte man sich aber immer bewahren!


    Feuerbach:

    Ich habe Angst davor, dass der Buddhismus diesen schönen Aspekt nur deshalb hatte, weil ich nicht "tief genug" in ihn reingegangen bin oder dass er letztendlich etwas anstrebt, wovor ich auch Angst habe.


    Die Möglichkeit besteht. Keiner kann Dir versprechen, dass der Buddhismus für Dich das ist, was Du suchst. Das musst Du schon selber heraus finden. Aber eine Chance solltest Du dem Buddhismus schon geben ;)


    Ich möchte Dir raten: Beschäftige Dich mit den Grundlagen des Buddhismus. Lies z.B. mal http://www.amazon.de/Wie-Siddh…uddha-wurde/dp/3423340738 (Toll, nicht mehr lieferbar :cry: - versuch es mal in einer Bücherei)


    Folge dem achtfachen Pfad und insbesondere den fünf Silas http://de.wikipedia.org/wiki/Silas_%28Buddhismus%29


    Such Dir eine buddhistische Gruppe in Deiner Nähe und tausche Dich direkt, also von Angesicht zu Angesicht, mit anderen Menschen aus. Ein Forum ist sicher gut um Details zu klären, aber Dir fehlt wohl in erster Linie das Grundvertrauen. Und das erhält man nur sehr selten durch rein intellektuelles Durchdringen eines Themas, sondern eher durch Gespräche und direkten Austausch mit anderer Menschen.


    Und nicht zu Letzt - setz Dich hin :grinsen:


    Im Ernst. Erwarte nichts von einer Meditation. Versuch nicht bewusst etwas zu erreichen oder etwas zu vermeiden. Setz Dich einfach hin und warte, was passiert.
    Du hast schon einige Erfahrungen mit Meditation gesammelt. Meiner persönlichen Meinung nach solltest Du diese nicht zu hoch bewerten und keine Ansprüche stellen, diese wieder oder noch "besser" zu erfahren. Und Du solltest Sie vielleicht nicht in einem Forum ausbreiten. Meiner persönlichen Meinung nach gehört die Diskussion über Erlebnisse in einer Meditation in ein persönliches Gespräch mit einem buddhistischen Lehrer, optimal mit jemand, zu dem Du Vertrauen hast und der selber genug Erfahrung hat um solche Dinge zu beurteilen.