Beiträge von R2D2 im Thema „Tsültrim Allione: Den Dämonen Nahrung geben: Die tibetisch-buddhistische Technik der Konfliktlösung“

    Hi Aiko! Grüß dich erstmal herzlich!,


    Der Beitrag war übrigens nicht auf dich gemünzt! Ich habe keine Ahnung, wie deine Praxis aussieht, ich wollte nur zeigen, dass die Praxis des Chöd eben im tibetischen Buddhismus verwurzelt (eher im Bön, dann im Vajrayana übernommen) ist. Theravada-Buddhisten können ja meist auch nicht viel mit den geschickten Mitteln des Vajrayana anfangen. Vajrayana ist eben nicht für jeden und das zu sagen ist nicht abwertend gemeint. Dass man jetzt also sagt: "Guck mal, das hat der Buddha Shakyamuni ja gar nicht gelehrt", ist gar kein Argument, denn die Tantras wurden ja hauptsächlich von Guru Rinpoche, also Padmasambhava (dem 2. Buddha) gelehrt. Wie dazu jetzt der einzelne stehen will, braucht hier eigentlich nicht diskutiert werden, das gab es schon genug und es endet eigentlich immer auf Seite 10 damit, dass die Theravada-Fraktion dem Vajrayana Verfälschung und Abergläubigkeit unterstellt und man sich schließlich darauf einigt, dass Vajaryana, ganz wertungsfrei, einfach nicht für jedermann ist.


    Für Chöd gilt, wie für das ganze Vajrayana, dass man damit wohl am Schnellsten und Effektivsten zur Erleuchtung kommen KANN, wenn es für einen der richtige Weg ist.


    Es ging mir nur darum zu zeigen, dass man wohl allein mit dem Buch nur auf psychologische Arbeit zurückgreifen kann. Die Chödeinweihungen (in denen dann auch spezielle Buddhaformen enthalten sind) und Erklärungen (Praxisanleitungen) durch einen Lehrer sind sicher unabdingbar. Wie bei jeder Vajrayana-Praxis.

    Das Buch ist wohl über Chöd und Chöd hat im Vajrayana eine große Bedeutung. Wenn man das wirklich machen will, braucht man Ermächtigungen eines Vajra-Linienhalters und Anleitung (eines erfahrenen Lehrers). Ob jetzt ein Zen-Buddhist was damit anfangen kann, ist eine andre Frage, die ich hier nicht beantworten kann. Ohne Hintergrundwissen oder Kenntnis von irgendwas (dem Objekt) selbiges zu bewerten halte ich für gefährlich.



    schwitzende Grüße,
    R2D2



    Zitat

    Die Cö-Lehren (tib.: gcod) des „Abschneidens“ sind eng mit der Meisterin Macig Labdrön verbunden. Die Lehre stammt aus der Shiche-Tradition und wurde von dem indischen Meister Phadampa Sanggye [1] (tib.: pha dam pa sangs rgyas) im Jahre 1092 nach Tibet gebracht. 1097 gründete Phadampa Sanggye das Kloster Dingri von dem die Tradition in Tibet ausging. Macig Labdrön die mit der Cö-Praxis höchste Verwirklichung erlangte, ist wegen ihrer besonderen Lebensgeschichte und der Verbreitung der Cö-Lehren in Tibet berühmt geworden. Cö zielt auf das Abschneiden der Ego-Anhaftung, die als Wurzel weltlichen Leidens gilt [2], mittels eines ausgesprochen schaurigen Rituals und basieren auf den Lehren zu Prajnaparamita (höchster transzendenter Weisheit). Die von Phadampa Sanggye ausgehende Überlieferung dieser Lehre ist in allen Schulen des tibetischen Buddhismus bis heute erhalten geblieben, als eigenständige Schultradition besteht sie nicht mehr.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus_in_Tibet#Ch.C3.B6d
    http://en.wikipedia.org/wiki/Tsultrim_Allione