Beiträge von verrückter-narr im Thema „Kuji-in/kiri“

    hallo rainer,
    die bezeichneten mudras des kuji-in / kiri gelten allgemein im vajrayana und besonders in der chinesischen und japanischen tradition als geheim und werden in der regel nur an ausgewählte und geeignete schüler gelehrt, die vorher bestimmte übungen und zurückziehungen machen mussten. in der tendai-shu sind dies z.b. der 1000 tage marsch (hierbei muss der schüler an 10 x 100 tagen auf dem beig hiei bestimmte stellen und tempel besuchen und verschiedene rituale ausüben). um hierüber unterweisungen und erklärungen zu bekommen, muss man also bestimmte vorraussetzungen erfüllen. ausserdem sind mit dem erhalt auch einige verpflichtungen verbunden, u.a. z.b. hierüber nichts an andere weiterzugeben bzw. die lehren nicht zu veröffentlichen. deshalb findet man hierüber auch sehr wenige informationen. ursprünglich war dies auch in der tibetischen tradition der fall, aber nach dem einfall der chinesen und dem beinahen untergang der tradition, haben die meisten tibetischen lehrer wohl die ansicht vertreten, möglichst viel von den lehren zu retten und diese auch an ungeeignete weiterzugeben bzw. sie einfach zu veröffentlichen. Deshalb entstand dann auch folgende redewendung: im alten indien erhielten die schüler nur eine einweihung auf eine buddhaform und haben durch ihre übung alle buddhaformen verwirklicht. In tibet erhielten die schüler viele einweihungen auf die verschiedenen buddhaformen und konnten durch ihre übung aber keine davon verwirklichen.
    die von dir genannten kuji-in / kiri werden hauptsächlich auch im ninjutsu benutzt bzw. gelehrt und dies auch nur an sehr fortgeschrittene schüler. Ursprünglich gehen die mudras und die auszuführenden übungen aber auch hier auf buddhistische übungen zurück, da die gründer dieser kampfkunst sich auch eng mit buddhistischen lehren und übungen befassten.