Quote from UnbekanntDisplay More
Keine Meinungen, sondern Verständnis.
Kein Geld, sondern Menschlichkeit.
Kein Gesetz, sondern Gemeinschaft.
Keine Waffen, sondern Kultur.
Kein Blut, sondern Wasser.
Keine Trauer, sondern Mutter Erde.
Keine Lehrer, sondern Lernende.
Keine Leistung, sondern Bildung.
Keine Wolken, ist nur der Himmel.
Kein Himmel, ist nur das All.
Kein All, ist nur das Nichts.
Kein Leben ohne Tod und kein Tod ohne Leben.
Ohne Begriff kein Verständnis, aber Verständnis ohne Begriff.
Keine Trennung, sondern Einheit und ohne Vielfalt keine Einheit.
Eine Linie, doch unendlich viele Punkte.
Eine Welt und viele Menschen.
Keine Menschen, sondern eine Welt.
Kein Leben ohne Chaos und keine Ordnung ohne Chaos.
Ohne Böses kein Gutes, aber Gutes ohne Böses.
Keine Verwirrung, sondern Pflicht.
Keine Pflicht, sondern Selbstverständlichkeit.
Keine Selbstverständlichkeit, sondern Wissen.
Keine Verständlichkeit, sondern Meinung.
Posts from Al one in thread „Zen-Zitate die mich berühren“
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Quote from Yarito Niimura
Von einem Zen-Meister wird erzählt, dass er selbst im Hochsommer, wenn seine Schüler ein Mittagsschläfchen hielten, wachte und sich seinen Studien hingab.
Weiter erzählt man sich, dass er sich bereits als zwölfjähriger Schuler den Spekulationen der Philosophie hingegeben hatte. Eines Tages, es war Sommer, und die Mittagshitze drang durch alle Ritzen des Klosters, und die Luft war feucht und schwer, übermannte ihn die Müdigkeit. Da sein Lehrer außer Haus war, streckte er sich auf der Türschwelle hin, um ein kurzes Nickerchen zu halten. Drei Stunden später erwachte er und hörte wie sein Lehrer eintrat.
"Ich bitte vielmals um Verziehung", hörte er den Lehrer sagen, als der über ihn stieg, um den Raum zu betreten. "Ich bitte vielmals um Verzeihung."
Seither hat er niemals mehr am Mittag geschlafen.
Quote from Yarito NiimuraIn einer Provinz lebte ein Zen-Meister.
Die Bewohner des Dorfes begegneten ihm mit größter Hochachtung und seine Nachbarn rühmten ihn sehr. Zu diesen Nachbarn zählten auch ein Krämer und dessen Frau, mit der er eine schöne Tochter hatte, die als der ganze Stolz der Familie galt. Eines Tages aber mussten die Eltern bemerken, dass ihre Tochter schwanger war. Die Eltern waren bestürzt und sie bedrängten das Mädchen, den Namen des Vaters preiszugeben. Nach langem Zögern brach die Tochter endlich ihr Schweigen und erklärte, jener Zen-Meister sei der Vater. Erbost und voller Zorn stellten die Eltern den Meister zur Rede. Doch alles, was der darauf antwortete, war: "So?"Das Kind kam zur Welt und man brachte es dem Meister mit der Botschaft, an ihm sei es, das Kind aufzuziehen. Schnell hatte sich im Dorf die vermeintliche Vaterschaft herumgesprochen und der Meister, einstmals verehrt und gepriesen, war nun das Ziel von Hohn und Spott. Den Meister aber kümmerte das nicht. Seine Sorge galt allein dem Kind.
Ein Jahr war ins Land gezogen, da konnte die Krämertochter nicht länger die Wahrheit verschweigen. Nicht der Zen-Meister sei der Vater des Kindes, erzählte sie ihren Eltern, sondern ein junger Mann, den sie auf dem Markt kennengelernt habe. Die Eltern waren aufs tiefste erschüttert. Wieder suchten sie jenen Meister auf und baten ihn wegen der falschen Anschuldigung tausendmal um Verzeihung. Und sie fragten ihn, ob er ihnen das Kind wiedergeben wolle.
Ohne zu zögern willigte der Meister ein und alles, was er sagte, da er ihnen das Kind überreichte, war: "So?"
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Quote from Yarito Niimura
Zwei Mönche befanden sich auf Wanderschaft in den Bergen. Durstig von der langen Wegesstrecke suchten sie nach Wasser und fanden einen Gebirgsbach, an dem sie sich erfrischten. Dabei beobachteten sie wie ein Gemüseblatt auf dem Wasser an ihnen vorbeizog. "Wer wohl in dieser Einsamkeit sein Leben verbringen mag? Ein Einsiedler vielleicht, der seine Hütte in der Nähe des Bachs errichtet hat." Also beschlossen sie, dem Bach bergauf zu folgen.
Die Zeit des Aufstiegs war vergangen, da gelangten sie zum Fuße des Berges und wenig später erblickten sie eine kleine Hütte, aus deren Tür ein Mann mit langem Bart und grauem Haar blickte. "In diese Gegend führen keine Wege", sagte er zu den beiden Mönchen anstatt eines Grußes, "wie habt ihr hierher gefunden?"
Der eine Mönch entgegnete: "Wenn es keine Wege gibt, wer hat euch hierher geführt?" - "Das Wasser und die Wolken", antwortete der Einsiedler.
"Und wieviele Jahre seid ihr schon hier in der Wildnis?" - "Was kümmern mich Jahre", erwiderte der Einsiedler, "sie ziehen vorüber. Gewinnt die Luft an Milde und beginnt das Gras zu wachsen, dann weiß ich, dass der Frühling naht. Und ich weiß: bricht die Kälte herein, dann kommt der Herbst. Was muss ich sonst noch wissen?"
"Dann sagt uns", begann der andere Mönch, "wer war der Erste hier, ihr oder der Drachenberg?" - "Das vermag ich nicht zu sagen", antwortete der Einsiedler.
"Warum nicht?" - "Da ich dem Pfad der Menschen und der Götter nicht folge."
Da ergriff der erste Mönch wieder das Wort: "Dann sagt mir, was hat Euch dazu gebracht hierher an den Berg zu kommen?"
"Zwei Ochsen", antwortet der Einsiedler, "einst wurde ich Zeuge, wie zwei Ochsen in Streit miteinander gerieten. Sie kämpften und kämpften und stürzten endlich ins Meer. Nie mehr habe ich sie seitdem wieder kämpfen sehen. Das Schwanken wich aus meinem Geist und Friede erfüllte mein Leben."
Ehrfürchtig verneigten sich die beiden Mönche vor dem Einsiedler.Quote from Yarito NiimuraIn seiner einfachen kleinen Hütte am Fuße eines Berges lebte seit vielen Jahren ein Meister. Als er eines Abends außer Haus war, brach ein Dieb bei hm ein, jedoch stellte dieser bald fest, dass es dort nichts zu holen gab. Indessen war der Meister zurückgekehrt, fand den Dieb bei seinem Treiben und sprach zu ihm: "Du wirst einen langen Weg auf dich genommen haben, um mich hier in meiner Einsamkeit aufzusuchen. Wenigstens ein Gastgeschenk will ich dir geben. Nimm also meine Kleider!"
Erstaunt nahm der Dieb die Kleider an sich und verschwand.
Nackt saß der Meister auf dem Boden, betrachtete den Mond und sprach: "Wie ich den armen Mann bedaure. Wenn ich ihm nur diesen herrlichen Mond hätte geben können."Quote from Yarito NiimuraIm ganzen Land sprach man von einem Meister, dessen Reden weit über den Kreis seiner Schüler hinaus höchste Aufmerksamkeit erregten. Sowohl Mönche als auch ganz normale Menschen zogen zu ihm, um seine Worte zu hören. Dabei versuchte er nicht etwa mit großer Gelehrsamkeit zu glänzen, und er prunkte auch nicht damit eine Vielzahl an bedeutenden Schriften gelesen zu haben. Was ihn auszeichnete, war, dass er die Kunst beherrschte mit seinen Worten direkt in die Herzen der Menschen zu dringen.
Nicht jedem gefiel dies. So gab es in der Hauptstadt einen Priester, der sein Leben lang voller Eifer die Lehren des Buddha studiert hatte und eine große Zahl von Anhängern sein eigen nennen durfte. Doch mit dem Auftreten jenes Meisters schmolz diese Zahl dahin, denn alle wollten nur noch den Worten dieses Meisters lauschen. So fand sich der Priester bald allein und er ärgerte sich sehr. Kurzerhand beschloss er sich ebenfalls zum Meister zu begeben und mit ihm in Konkurrenz zu treten.
Dort angekommen, rief er: "Hör zu großer Lehrer! Ist es denn nicht so, dass alle, die dich achten, sich auch deinem Wort unterwerfen? Ich aber achte dich nicht und nun sage mir: wie willst du mich dazu bewegen, dir zu gehorchen?"
Der Meister antwortete: "Komm zu mir, ich werde es dir zeigen." Also ging der Priester durch die Reihen der Menschen nach vorne zum Meister.
"Komm an meine linke Seite", bat ihn der Meister und der Priester tat es. "Ach nein, es ist wohl besser, du kommst zu meiner Rechten."
Der Priester tat es und der Meister lächelte: "Nun, siehst du? Du achtest mich und gehorchst mir." -
Quote from Yarito Niimura
Einst suchte ein Samurai einen Meister auf.
"Meister, gebt mir Auskunft! Gibt es das wirklich, Paradies und Hölle?" Der Meister musterte den Samurai, dann erwiderte er: "Sag mir, wer du bist."
"Ich bin ein Krieger", antwortete der Samurai.
"Aha, ein Soldat", entgegnete der Meister, "doch merkwürdig. Was mag das wohl für ein Kriegsherr sein, der sich um deine Dienste bemüht. Gleicht dein Antlitz nicht dem eines niederen Bettlers?"
Erzürnt sprang der Samurai auf, griff nach seinem Schwert und wollte schon ausholen, da sprach der Meister:
"Aha! Du nennst auch ein Schwert dein eigen. Doch mir scheint es zu stumpf zu sein, um mich meines Hauptes zu entledigen." Da erstarrte der Samurai in seiner Bewegung und führte den Hieb nicht zu Ende.
Der Meister sprach: "Hast du gesehen, wie sich die Tore der Hölle geöffnet haben?"
Der Samurai erkannte und zügelte sein Schwert."Und schon haben sich die Tore des Paradieses geöffnet."
Quote from Yarito Niimura
Wieder einmal hatte der Meister seine Schüler aus allen Teilen des Landes aufgerufen zu ihm zu kommen und gemeinsam mit ihm zu sitzen. Doch wurde ihre Einkehr jäh gestört: ein Schüler war auf frischer Tat beim Diebstahl erwischt worden. Der Meister wurde gerufen und die Schüler baten ihn den Dieb unter ihnen zu verbannen, doch der Meister überging die Bitte. Dies verärgerte die Schüler und sie taten sich zusammen um ein Schreiben zu entwerfen mit dem sie die Aussonderung des Diebes forderten. Andernfalls würden sie alle gemeinsam das Treffen verlassen. Dem Meister wurde das Schreiben vorgelegt und wenig später rief er alle zu sich.
"Ich bin mir gewiss", begann er, "dass ich weise Schüler um mich versammelt habe. Und ich glaube, dass ihr zu unterscheiden wisst zwischen Recht und Unrecht. Daher wird es am besten sein, ihr verlasst mich jetzt, denn ich kann euch nichts mehr lehren. Dieser eine Schüler aber bedarf meiner Unterweisung, denn er kennt diesen Unterschied noch nicht. Daher soll er bei mir bleiben."