Die Erhebung auf den Thron
EINS
Eltern sind sehr gütig,
Ich aber bin noch zu jung, um dies schätzen zu können.
Die Berge und Täler des Hochlandes sind wunderschön;
Ich aber, der ich niemals das Flachland erblickt habe, bin einfältig.
ZWEI
Als ich nach Nahrung für den Geist gestrebt
Und die Schwertspitze des Intellekts geschärft hatte,
Machte ich die Entdeckung unvergänglicher Eltern,
Die ich niemals wieder vergessen kann.
DREI
Ich, der ich niemanden habe, der Einfluss auf meine Ansichten nimmt,
Bringe meine ursprüngliche Natur zur Entfaltung
Und nehme den Stil eines jugendlichen Prinzen an.
Dies ist dem einzigen Guru-Vater zu verdanken.
VIER
Ich bin eifrig damit beschäftigt, für andere zu wirken.
Prajna, die alle Hindernisse durchdringt,
Hat den Prinzen alt und weise gemacht
Und lässt ihn sich vor niemanden mehr fürchten.
FÜNF
Für mich, der ich im offenen Raum tanze,
Von den Wolken eingehüllt werde,
Die Sonne verzehre und den Mond halte,
Sind die Sterne das Gefolge.
SECHS
Das bloße Kind ist voler Schönheit und Würde.
Am Himmel erblüht die rote Blume.
Es scheint widersinnig, den Tänzer ohne Form zu erblicken,
Der zu der Trompete tantz, die keinen Bläser hat.
SIEBEN
Wenn ich, beim Palast des Roten Rubins,
Der Hervorbringung der Keimsilbe lausche,
Betrachte ich mit Freude den Tanz der Illusion -
Die verführerischen Jungfrauen der Erscheinungsformen.
ACHT
Der Kämpfer ohne Schwert,
Der auf einem Regenbogen reitet,
vernimmt das grenzenlose Gelächter transzendierender Freude.
Das Gift der Schlange wird zu Amrita.
NEUN
Ich, der ich Feuer trinke, mich mit Wasser Kleide,
Das Szepter des Windes halte
Und Erde atme,
Bin der Beherrscher der Drei Welten.
~~~Chögyam Trungpa Rinpoche
Schöne Grüße
Karma Deleg Ragyä