Beiträge von Giraffe im Thema „Darf Tara "meine Göttin" sein..?“

    accinca:

    Ja, der Papa macht das schon... Selbständig werden soll aber noch besser sein.


    Ist auch besser, ist aber auch etwas, das man nicht mit Gewalt erzwingen kann. Jeder hat seine eigene Biografie und Karma, also hat jeder auch seine Möglichkeiten und sein Tempo. Außerdem ist um Hilfe bitten durchaus erlaubt - sei es bei einem Gott oder einem anderen Menschen. Es kann sogar ein Zeichen von Stärke sein, nicht alles verbissen alleine schaffen zu wollen. Schwäche ist es nur dann, wenn man die Verantwortung abgeben will und diesen Eindruck hatte ich hier nicht.

    accinca:
    Helmut9:


    Er ist das allerletzte das Du aufgibst. Einfach so! Also keine Sorge, auch Buddha hat erst ganz zum Schluss unter dem Baum Gott frei gegeben.


    Was sich die Leute in der Welt alles so zurecht denken....


    Ersetze Gott einmal mit „etwas starkes großes was mir in der Not hilft“.


    Kennst du das, wenn du in der Vergangenheit gelitten hast und die Kraft in dir nicht vorhanden zu sein schien, dass du dich auf etwas im Außen ausgerichtet hast, dem du diese Kraft zugeschrieben hast? Deine Kraft ist dadurch gewachsen, nicht wahr? Und irgendwann hast du vielleicht auch schon klar festgestellt, dass diese Kraft immer in dir war. Es hat aber geholfen, dich vertrauend auf etwas auszurichten. Oder hast du dies nie so erlebt?


    Muss das wirklich so sein? Im buddhistischen Volksglauben ist das Vertrauen der Menschen doch auch groß und nicht eng. Es ist doch eine gute Qualität, die der Glaube an etwas oder jemanden sehr stark freisetzen kann.
    Bei Christen oder mit christlichen Vorstellungen aufgewachsenen Menschen gibt es dieses Vertrauen eben zum christlichen Gott (wie immer man sich ihn oder es vorstellt). Viele Christen lassen ihre Vorstellung von Gott im Prozess ihres buddhistischen Weges erst allmählich los. Dann wenn sie soweit sind und es wollen. Sehr vieles von Buddhas Lehre kann man ohne Probleme praktizieren auch mit einer solchen dualistischen Vorstellung. - Und mal ehrlich, sind wir in der Nondualität? ;) Wir mögen überzeugt sein, die besseren Mittel zu haben, dorthin zu finden. Aber gehört zu diesen Mitteln nicht auch, anderen, die das nicht oder noch nicht wollen, ihre Entscheidung zu lassen? Wenn das gerade heilsam ist.

    peeter:

    langsam weichen wir vom thread titel ab........ :D


    Mittlerweile sind wir wie immer mal wieder meilenweit davon entfernt.
    Das Thema ist nur noch ein Hauch Nebel irgendwo da hinten am Horizont.


    Ja, wie Tara in 'Vom Winde verweht' in Scarlett O' Hara's Trauma verarbeitenden Träumen...

    Ryonin:

    Ich seh nich so recht den Unterschied, ob man zu dem jüdischen Yahwe oder zur hinduistischen Tara betet. Obwohl ich es stimmiger fänd, hier ansässige Götter zu verehren, Freya, Odin oder Frau Holle.
    Warum in die ferne schweifen.


    Ein Unterschied ist da insofern nicht, als dass alle grundlegend eine heilsame Ausrichtung ermöglichen. Inwieweit sie heilsam bleibt und immer mehr wird, hängt von vielem ab, eben auch von diesen Bildern, Vorstellungen und was damit beim Einzelnen verbunden und hervorgerufen werden kann.
    Freya, Odin oder Frau Holle müsste ich sehr kreativ heilsam ausbauen. Nicht dass sich da nichts fände, aber das weißt Du selbst: warum so in die Ferne schweifen. :)


    Zitat

    Wenn es aber so etwas wie Götter aber nicht gibt, reicht es völlig aus bei seiner jeweiligen buddh. Praxis zu bleiben.


    Ja, ich glaube, die Aufgabe liegt darin, sich vertraut damit zu machen. Bestimmt geht es vielen Praktizierenden so, dass sie sich auch mal einen Halt wünschen. Es gibt Momente in der Praxis, da fühlt man sich überfordert und kennt vielleicht auch die hilfreichen Methoden noch nicht.

    Hallo BigR,


    BigR:

    Hallo Giraffe


    Weihnachten hat für mich etwas romantisches. Ich habe dieses Fest nie mit Religion verbunden. Eher mit gutem Essen und Santa Claus oder dem Christkind und Geschenken. ;)


    Das war bei mir durchaus auch mit dabei. ;)


    Zitat

    Na, ja... glücklich war ich aber auch nie mit der Religion oder so wie sie mir anerzogen wurde. Ich sehe sie erst durch den Buddhismus in einem anderen Licht.


    Durch den Buddhismus hab ich auch schon vieles anders und sogar tiefer durchschauen können. Manchmal bin ich deswegen glücklicher. Letzendlich glücklich soll es ja auch machen. Das hält einen bei der Stange. ;)


    Weiterhin alles Glück!

    Rasmuss Kroemker:

    Ich habe hier ja schonmals die Frage nach einem Gott gestellt. Ich bin mir sicher, dass ich mir den Glauben an einen Gott "nicht abgewöhnen" kann. Nun gibt es ja im Tibetischen die Göttin Tara. Kann man die als eine Göttin sehen, die man um Hilfe" bitten kann in der Not..?


    Hallo,
    gerade vor Festtagen wie Weihnachten geht es mir ähnlich wie Dir. Viele gute Emotionen sind selbstverständlich da, verbunden mit der Religion, mit der ich aufgewachsen bin. Diese Religion hatte für mich nichts Negatives. Ich sehe nur mehr und mehr, wie der Geist funktioniert und dass manche Vorstellungen zu klein, zu naiv oder zu wenig durchgedacht sind/waren. Ich sehe das Gute, was in christlichen Vorstellungen angelegt ist und auch gelebt wird, Mitgefühl zum Beispiel.


    Es kommt durchaus vor, dass ich mir einen Gott, einen Halt, eine Kraft wünsche, zu der ich beten kann. Dann zu wissen, dass es einen Gott, so wie ich ihn empfunden habe, gar nicht gibt, erschwert es manchmal, mich zu öffnen oder macht es erst gar nicht möglich. Erst wenn ich umdenke und mir bewusst mache, dass alles, was ich brauche, bereits da ist und dass es von meinen Taten abhängt, wie es für mich und andere zu Tage tritt, kann ich in diese Stimmung kommen, die mir vertraut ist.


    Die ganzen Götter (oder Yidams etc.) im Buddhismus sind für mich (erst einmal) nur Hilfen, sich auszurichten.
    Ich richte mich auf eine Kraft aus oder eine bestimmte erleuchtete Qualität, einen Schwerpunkt - sei dies Liebe, Tatkraft, Mitgefühl... (auch für mich selbst!).


    Grundsätzlich kann man jeden Buddhaaspekt, auch Tara, um Hilfe ersuchen. Dürfen, darf man sowieso, was gut tut mit der Weisheit und Verantwortung zu wissen, was das ist. Es wäre gut, sich vorher mit dem Aspekt zu beschäftigen, der einen anspricht.


    Warum also Tara? Hast Dir dazu schon einmal eingehende Gedanken gemacht? Was spricht Dich an, das Weibliche, dass Du einfach ein Gegenüber brauchst, dass Deine Wünsche offen entgegennimmt, die bestimmten Qualitäten, die Tara zugesprochen werden, hast Du gar eine Einweihung für die Ausübung der kompletten Praxis erhalten?