Beiträge von Lirum Larum im Thema „Darf Tara "meine Göttin" sein..?“

    :lol:
    8) Die Gegend abzuscannen wird Dir nicht so viel auf der Suche bringen.
    Wenn wir doch alle die Buddhanatur, die Fähigkeit Erleuchtung zu finden, in uns tragen, dann ist es klar, dass auch wir in der Leerheit weilen wie die Tara. Bloß ist der Unterschied, wir wissen (im Sinne von begreifen) nix davon.


    P.S.: Dass sie "grün" ist, irritiert Dich total, oder?
    Ich muss bei Grün immer an schöne Wiesen und Frühlingswälder denken...

    void:

    ...Macht tara ohne Tara Praxis überhaupt Sinn?


    Hallo Void,
    ich halte es für möglich, dass es keinen Sinn macht. Oder dass es zu einer Art Talisman-Aberglauben verkommt?


    Andererseits halte ich Tara für eine starke Energieform. Ich traue ihr zu, dass sie es jemandem, der sie missversteht oder fälschlich einsetzt, auch irgendwie selber zeigen kann, wie es richtig gehen soll. Wenn sich jemand für diese Energie öffnet, kann er davon auch geführt werden - und daher kann ich jetzt gar nicht sagen "Dies ist falsch" oder "Das macht man ausschließlich so". Sowas kann ein Lama beantworten. "Meiner" gibt da meist sehr repressionsarme Antworten, die eine eigenständige Spiritualität unterstützen und keine festen Dogmen aufstellen.


    An Praktiken kenne ich einmal den "Lobpreis der 21 Taras", welcher auch ohne Tantraeinweihung und somit ohne Bodhisattvagelübde geübt werden kann. Buchtipp: http://www.amazon.de/gp/produc…?ie=UTF8&n=299956&s=books
    Und die Tantrapraxis der Grünen Tara, wo man sich dann wirklich auf den tibetischen Buddhismus einlässt. Da steht der intensive Wunsch, Erleuchtung zu erlangen, um alle Wesen zur Befreiung führen zu können, im Mittelpunkt. Wenn man mit sowas nichts am Hut hat, denke ich, sollte man es lassen.

    Rasmuss Kroemker:

    Ich habe hier ja schonmals die Frage nach einem Gott gestellt. Ich bin mir sicher, dass ich mir den Glauben an einen Gott "nicht abgewöhnen" kann. Nun gibt es ja im Tibetischen die Göttin Tara. Kann man die als eine Göttin sehen, die man um Hilfe" bitten kann in der Not..?


    Hallo Rasmus,


    jetzt bin ich mit meiner Antwort so spät - und den letzten Rest des Threads hab ich auch nicht zu lesen geschafft.
    Trotzdem hier von mir ein paar grundsätzliche Anmerkungen:


    1.) Deine Frage nach dem "dürfen" ist schon in die verkehrte Richtung. Wer Dir "verbietet" an Gott zu glauben, kann kein Buddhist sein, sag ich mal provokativ, weil es im Buddhismus um das Sammeln von Erkenntnissen und Erfahrungen geht. "Erfahrenere" mögen dann Verhaltensregeln aufstellen, die hilfreich sind, aber was man glaubt und worauf man vertraut, ist eine Sache, die man "prüft". Man betrachtet die Dinge für eine Weile wertfrei, beleuchtet sie für sich so und so, und dann kommt man zu einem Schluss - der hat dann eine Begründung. Es sollte keine Glaubensgebote geben im Buddhismus.
    Ich hab schonmal gelesen, wie Buddha das Wort "Gott" auch ganz selbstverständlich benutzt hat, als er entsprechenden Leuten, für die Gott ein Thema war, eine Belehrung gab.


    2.) Ich bin eine glühende Anhängerin Taras - aber sie ist kein Gott. Sie ist eine tibetische "Gottheit" - ein weiblicher Buddha. Ja, man kann sie um Hilfe bitten. Gut wäre dafür aber, eine Beziehung zu ihr aufzubauen.
    Wenn man aber Tara praktiziert, dann kann es einem passieren, dass sich die Dualität irgendwann überholt. Sie lößt sich auf, alles wird eins, und Schluss ist mit der Anbetung, es sei denn man mag seine eigene innerste Buddhanatur anbeten - auch möglich.
    Dies sind aber Vorgänge, die man nicht "gebieten" kann. Es gibt da nichts, was bestimmt oder verboten werden kann. Wenn die Fensterscheibe mit Farbe verdeckt ist, kann keiner befehlen "Guck da durch." Wenn sie klar geputzt ist, kann keiner verbieten "Schau nicht hin."


    Ein echter, mitfühlender Buddha würde Dir nie Deinen Gott verbieten, wenn Du Dich doch so nach Ihm sehnst. Im Gegenteil ist es der Wunsch eines Buddha, Dich glücklich mit gestillten Sehnsüchten zu sehen.