Beiträge von Chandan im Thema „Lamas im tibetischen Buddhismus“

    Rasmuss Kroemker:

    Nur wäre das ja eine direkte Seelenwanderung, so als ob meine Seele sich einen neuen Körper sucht und Menschen die mich kannten, nach Menschen suchen, in deren Körper ich weiterleben könnte.


    Nun verneint aber der Buddhismus die Existenz einer Seele- so wie ich es verstanden habe.
    Wie passt das zusammen..?


    Mit Seelenwanderung hat das in der Tat nichts zu tun, die verneint der Buddhismus. Dem stellt er das bedingte entstehen gegenüber: Ein Bewusstsein verursacht das nächste Bewusstsein. Deine Existenz als Kind hat deine Existenz als Erwachsender verursacht, mit unzähligen Zwischenschritten. So ähnlich läuft es auch bei der "Reinkarnation". Ein Licht zündet ein neues Licht an. Wenn Du mit einer Kerze eine andere Kerze anzündest, ist die Flamme die gleiche oder nicht? Irgendwie ja und irgendwie nein. Sowie Du nicht mehr identisch mit der Person bist, die Du von 10, 20, 30, 50 Jahren warst, so ist die "Reinkarnation" nicht identisch mit der Person aus dem früheren Leben. Eine gängige Umschreibung bei Tulkus ist, dass sie das geistige Potential ihrer Vorgänger besitzen, sie sind aber nicht die gleichen Personen.


    @All


    Ich kann nicht verstehen inwiefern das Tulku-System dem Buddhismus widerspricht? Ich habe auch von Therevada-Mönchen gehört, dass sich einige an ihr letztes Leben erinnern, irgendwo und irgendwie müssen doch die weit-entwickelten Meister wiedergeboren werden, wenn sie nicht das Nirvana erreicht haben. Auch im Pali-Kanon finden wir den Stromeingetretenen, der sein geistiges Potential behält und auf dem richtigen Weg zu Erleuchtung ist.