Beiträge von HanShan im Thema „Wie wehrt man sich über negatives Karma“

    Als ich nach langen Jahren Deshimaru Roshi's Buch "Zen und Alltagsleben" erneut gelesen habe, habe ich gemerkt, dass das Kapitel "Rechtes Verhalten" große Schätze enthält.


    Hier seine Anleitung zum "Sprechen" als einer der 6 Hauptbereiche des Handelns, es gibt aber für die anderen Bereiche ganz ähnliche Texte, das mit dem Schreiben passt hier aber am besten hin.


    Zitat:
    " Man frage sich warum und mit welchem Ziel man sprechen möchte. Wenn die Gründe nicht gut sind, wenn man etwa die Absicht hat, schlecht über andere zu reden, zu verführen, sich selbst zu rühmen oder andere nicht lobenswerte Ziele verfolgt, so ist es besser, man schweigt. Sind die Worte jedoch gut und nützlich, so zögere man nicht zu sprechen.


    So übt man beim Sprechen die Konzentration:
    Während dieser Handlung muss man begreifen, dass durch die Worte alle der eigenen guten wie schlechten Taten und Handlungen erscheinen. Da man aber uner all diesen Handlungen nicht eine erfassen kann, werden sicherlich keine Illusionen aufkommen.


    So übt man beim Sprechen die Beobachtung:
    Der eigene Geist bringt teils gröbere, teils feinere Gedanken hervor, man wird von ihnen beeinflußt. Wenn viele Stimmen und Worte um einen herum ertönen, wird man auch selber veranlaßt, die eigenen Gedanken auszudrücken, die eigene Stimme, die eigenen Worte udn die eigene Ausdrucksweise hören zu lassen. Durch das eigene Denken werden die Atmung, der Hals, der Mund, die Lippen, die Zunge und das Kinn angeregt und man beginnt zu sprechen. Durch die Worte schafft man wieder zahlreiche weitere gute wie schlechte Handlungen. Da man jedoch den Bereich des eigenen Denkens, der das Sprechen veranlaßt nicht sehen kann, wird man einsehen, dass alle, die sprechen, wie auch die eigenen Sprechhandlungen ganz und gar Ku sind, Leere, Nichts.


    Das nennt man Übung der Beobachtung beim Sprechen."


    Diese Texte führe ich mir immer wieder zu Gemüte, irgendwie bewirkt das etwas bei mir, womit ich bei verschiedenen Situationen eine innere Gelassenheit bekomme, seien sie nun verlockender oder widerlicher Natur, ich kann es nicht einmal erklären warum. Es ist jedenfalls Teil meiner Praxis, das im Alltag immer wieder aufleben zu lassen. Ich schreibe die Passagen auch immer wieder mal in Schönschrift ab, für Mappen, die dann überall in der Wohnung rumliegen sollen, stets griffbereit.
    Das war meine heutige Schreibübung.