Beiträge von void im Thema „Richard David Precht...“

    Richard David Precht ist von daher genial, als er es schafft philosophische Themen auf den Punkt zu bringen, sie einfach zusammenzufassen und anschaulich zu formulieren. So wie es für Physik Wissenschaftsjournalisten gibt die den Stand der Forschung dem Laien nahebringen, leistet das Precht für die Philosophie. Also so eine Art "Wissenschaftsjournalist Philosophie".


    Im Gegensatz zu philosophischen Schwergewichten die sich in ihrer Facxhtermonologie verbuddeln so, dass sie kaum jemand mehr versteht, fomuliert Precht eher flapsig. Aber nicht unzutreffend.


    Zu Buddhas Zeiten gab es wirklich Leute, die den Buddha schlichtweg als Asozialen sahen. Ich kann mich an eine Stelle aus dem Leben Buddhas erinnern, wo der Erhabene von einem Bürger blöd angemacht wird. Der sah in ihm keinen bedeutenden Lehrer sondern einfach einen von diesen Pennern, die rumlungern während normale Leute arbeiten. Und die römischen Behörden sahen in Jesus nicht nur einen einfachen Penner sondern einen üblen Hetzer der gegen die Obrigkeit hetzt. Kreuzigung war ja die Strafe für Asoziale, Aufwiegler und entlaufene Sklaven schlechthin.

    "Sozial" sein bedeutet ja hautpsächlich an eine Gesellschaft und ihre Werte angepasst zu sein.


    Christentum und Buddhimus waren ja beides Religionen denen es Anfangs um die Überwindung der Welt und ihrer Strukturen von Begierde und Macht ging. Erst nach und nach hat man sich mit den Machtstrukturen arrangiert und verbandelt.


    Rüdiger Safranski bezeichnet das als einen Übergang von einer "heissen" zu einer "kalten" Religionen. "Eine ‚heiße‘ Religion" so Safranski, " nenne ich die, die auf eine Erlösung von dieser Welt setzt. Sie ist für diese Welt, erklärt aber von sich selbst, dass sie nicht von dieser Welt ist. Für die ‚heiße Religion‘ bedeutet In-der-Welt-Sein nichts anderes als In-der-falschen-Veranstaltung-Sein. Darum ist das Herzstück einer ‚heißen‘ Religion: Erlösung von der Welt." http://www.cicero.de/97.php?ress_id=1&item=754Bei Buddha ist das die Befreiung vom Samsara.


    Kalte Religionen identifizieren sich dagegen mit ihrem Gesellschaftsystem und ihnen geht es dagegen darum das Überleben einer Gesellschaft über einen längeren Zeitraum gewährleisten.


    Dieses Ziel ist klar ein anderes. Zu Jesu Zeiten gedieh das römische Reich Reich vor allem durch seine militärische Expansion, durch Versklavung und Ausbeutung. Setzt man das Überleben der Gesellschaftsordnung an erste Stelle, wird man das als Mittel zum Zweck mittragen. Während man wenn man andere Werte jenseits des Interessen Gesellschaftköpers hat, in über das konkrete Leben oder die konkrete Gesellschaft hinausgehenden Werten verankert ist. Von der Seite der Gesellschaft ausgesehen ist das "unsozial".


    Als "asozia"l würde ich es bezeichnen, wenn man gegen die fundamentalen Werte der Gesellschaft angeht. Also z.B im dritten Reich Rassimus ablehnt, im römischen Reich Sklaverei oder im alten Indien das Kastensystem.


    Buddha und Jesus schwankten da beide zwischen "unsozial" (ignorierende Koexistsenz zum System) und "asozial" (Gegnerschaft zu gesellschaftlichen Werten)