Beiträge von nyalaana im Thema „Letzte Ehre am offenen Grab?“

    Ich erinnere mich gerade an die Beerdigung von Johannes Paul II. Es waren viele Würdenträger anderer Religionen da. Sie kamen in Ihren Ordenstrachten und Roben. Aber darüber hinaus hat keiner das als Platform benutzt um etwas "anders" zu machen oder seine freie Meinung zu äußern oder "Werbung" für seine Richtung zu machen. Und wenn dann wäre es in Absprache mit dem Gastgeber erfolgt. Wenn Du nicht ordiniert bist, kommste halt einfach in normaler (Trauer-)Kleidung. Die Idee von Erdmaus mit den Blumen und dem Staub finde ich ganz gut, auch wenn ich den Verdacht habe, dass das genau dem "normalen" gängigen christlichem Verhalten vor dem Grab sehr ähnelt.


    Wenn ich zu einer Beerdigung einer anderen Glaubensrichtung/Kultes gehen soll, habe ich die Wahl wegzubleiben, oder hinzugehen. Wenn ich hingehe, bedeutet das für mich, dass ich mich den dortigen Gegebenheiten anpassen werde, um so dem Toten und der Gemeinschaft meinen Respekt zu zeigen. Bei religiösen Handlungen würde ich überlegen, ob ich sie ausführen will oder nicht, wenn ich es nicht will, würde ich prüfen, ob ich dadurch aber nicht die Trauergemeinschaft oder das Ritual störe, und gegebenenfalls meine eigenen Wünsche und Befindlichkeiten hinten an stellen. zB wenn es bei einer Beerdigung Tradition ist Kopftuch zu tragen und ich gegen das Kopftuchtragen bin, weil es für mich ein Symbol der Unterdrückung ist, würde ich wohl trotzdem für die Beerdigung das Kopftuch tragen, weil ich mehr den Respekt vor dem Toten und weniger meine eigene Indivudualität betonen wollte, und ich so nicht als Vorlage für Tratsch und Lästerei diene nach dem Motto : "Kuck mal die da, was bildet die sich ein als Einzige kein Kopftuch zu tragen". Ich würde nicht auffallen wollen wie ein bunter Hund. Wenn es hier üblich ist sich am Grab zu Bekreuzigen, dann würde ich das nicht machen, wenn ich kein Christ mehr wäre, denn ich bin mir sicher, die Gemeinschaft würde daran keinen Anstoß nehmen, wenn sich mancher nicht am Grab bekreuzigt, so wie ich Beerdigungen bis jetzt erlebt habe.



    AchimS:


    Man kennt meine religiösen Ansichten und respektiert sie.


    Ich würde denken, dass es nicht so wichtig ist dass man mich und meine Ansichten auf der Beerdigung respektiert, ich würde denken es ist wichtig dass ich zum Ausdruck birnge, dass ich den Toten und die Trauergemeinde respektiere.