Beiträge von Chandan im Thema „Ist man als Buddhist noch menschlich?“

    Milou:

    Naja, ein wenig mehr hat die Evolution - denke ich - doch geleistet


    Nein, genau das macht Evolution. Durch Evolution werden Individuen so gut angepasst, dass sie gut genug sind um zu überleben und sich fortzupflanzen. Und gut genug bedeutet, dass der Mensch nicht fehlerfrei ist oder es eines Tages sein wird, physiologisch als auch psychologisch. Evolution hat kein Ziel, keinen Zweck und führt nicht zu einer Weiterentwicklung des Menschen oder seines Bewusstsein. Was soll sie denn sonst machen?


    Milou:

    Heißt das aber nun, dass wir uns mit Hilfe des Buddhismus die nächste million Jahre Evolution ersparen?


    Ich sehe Buddhismus und Evolution z.T. als Gegensätze. Mithilfe des Buddhismus kann man die Konditionierungen des Bewusstsein, welche die Evolution geschaffen hat, überwinden. Gier, Hass und Angst sind alles Emotionen, die einem zum Überleben dienlich sein können und von der Evolution daher vorangetrieben worden sind. Sie gilt es jedoch zu überwinden, ebenso wie die Ich-Illusion.

    Zitat

    In millionen von Jahren der Evolution hat sich doch gezeigt, dass das Konzept des Menschen genau so gut ist,
    wie es sich entwickelt hat.


    Die Evolution hat den Menschen nicht "gut" gemacht, sie hat ihn so "gestaltet", dass er überlebt. Evolution bedeutet auch immer die eigenen Fehler zu überleben und schon gar nicht perfekt angepasst zu sein.