Hallo,
Meiner Ansicht nach ist es problematisch, buddhistischen Religionsunterricht in Schulen einzuführen. Viele Menschen würden dann den Buddhismus erst Recht mit dem Typus einer Glaubensreligion gleichstellen. Es ist wirklich unglaublich, was ich von religionskritischen Leuten über den Buddhismus schon gehört habe: Nihilismus, man darf keine Emotionen haben, dort gibt es viele Götter usw. Mit einem Religionsuntericht würde man falsche Vorstellungen zum Buddhismus nur anfeuern. Allerdings habe ich überhaubt nichts dagegen, wenn in Schulen buddhistische Ethik und Geistesschulung auf dem Programm steht. Das Meditation wichtig sein kann, verstehen auch viele Nichtbuddhisten. Es ist völlig in Ordnung, wenn eine ideologiefreie Meditation in Schulen gelehrt wird. Das schadet sicherlich nicht und fördert die Konzentrationsfähigkeit der Schüler. Unterricht in buddhistischer Ethik ist auch völlig ideologiefrei, und halte ich ebenso für sinnvoll. Der metaphysische Überbau vom Bardo Tödol und den skandhas muss weggelassen werden, denn dieses sollte als Privatsache dienen.
Im Buddhismus wird nicht missioniert. Ich vertrete aber die Ansicht, es sollte schon zum Allgemeinbildungskanon gehören, damit ich ohne Hemmung zugeben kann, ich bin Buddhist, ohne dabei die Angst zu haben, seltsam angeguckt zu werden, als wäre ich von den Toten auferstanden. Buddhistische Friedhöfe finde ich auch gut.
Liebe Grüße
mombour