Beiträge von Milou im Thema „Anerkennung des Buddhismus als Religionsgemeinschaft“

    Lieber Knochensack,


    ein Beispiel beweist noch keine Theorie. Von einigen Extrembeispielen zu verallgemeinern stärkt die Argumentation nicht sonderns schwächt sie eher.


    Gegenbeispiele:
    - Hugenottenkriege in Frankreich
    - Einzug Mohammeds in Medina
    - Kreuzzüge
    - teilweise gewaltsame Bekehrung der Mongolen im 16./17. Jhd. durch buddhistische Mönche
    - Hexenverfolgungen
    - ...


    Hauptargument von Verschwörungstheoretikern ist übrigens immer, dass alle Beweise gefälscht sind und man genau
    das, was man behauptet, auch glauben sollte. :grinsen:


    Menschen handlen nunmal irrational und erzeugen so jede Menge Konflikte - auch ohne durchtriebene Planung und finanzielle Motivation!


    LG,


    Milou

    Lieber Knochi,


    du schreibst:

    Zitat

    ... Das andere ist nur Tarnung, und es wird uns erfolgreich eingeredet, dass es um was anderes ginge. ...


    Das klingt wieder mal nach Verschwörungstheorie. Menschen sind scheinbar nicht in der Lage zu akzeptieren, dass Dinge
    auch aus Dummheit, Ignoranz, Rechthaberei, Unbeherrschtheit, Besserwisserei, ... geschehen. Es steckt nicht hinter allem
    ein ausgefuchster Plan.


    Ergo: Es geschieht viel Leid im Namen der und ausgelöst durch die Religion. (Ich akzeptiere natürlich auch deine Meinung :D )


    LG,


    Milou


    P.S.: Zahlen <> Mathe !! ;)

    Lieber Knochi,


    ich beginne an deinem Gleichmut zu zweifeln.


    Zitat

    ... Weil sich das materialistische Weltbild durchgesetzt hat, weil der Glaube herrscht, die Naturwissenschaften seien objektiv und der Mensch würde aus dieses objektiven Dingen bestehen. Aber das ist purer Irrationalismus, denn er beruht auf Angst, auf der Angst vor dem, was sich nicht in Formeln festhalten lässt.
    Und zudem ist es ein Ausblenden der Tatsachen. Es gibt keinen objektiven Stoff, keinen objektiven Unterricht. ...


    Nur weil die Mathematik ein in sich geschlossenes logisches und damit objektives Gebäude errichtet hat, muss man/ich doch keine Angst vor
    nicht exakt beschreibbaren Dingen haben. Übrigens lässt sich weitaus mehr mathematisch beschreiben als man meint,speziell bei menschlichem
    Entscheidungsverhalten. Es gab dazu vor kurzem in Spektrum der Wissenschaft einen schönen Artikel (muss ich nochmal raussuchen).


    Ich habe noch keine Glaubenskriege um mathematische Wahrheiten gesehen, aber wieviele Menschen sind den wahrheitsbeanspruchenden Religionen
    zum Opfer gefallen. Selbst im Buddhismus (z.B. das alte Tibet).


    LG,


    Milou

    Moin moin Knochi,


    ich bin nicht getauft und atheistisch erzogen worden. Dennoch bin ich nun in diesem Forum am werkeln.
    Verpasse ich etwas, wenn ich nicht schon in der Kindheit vorkonditioniert werde? NEIN!


    Ich habe nach der Wende (1989) eine Weile gebraucht, mich geistig vom real existierenden Sozialismus zu verabschieden.
    20 Jahre subtile, kindliche Indoktrination hatten ihre Spuren hinterlassen. Mein religiöses Bedürfnis war dennoch stark genug,
    um mich auf die Suche zu schicken. Nun bin ich beim Buddhismus angelangt, auch ganz ohne Hilfe durch Religionsunterricht.


    Ergo: Für mich sind die Gefahren des Religionsunterrichts größer als der mögliche Nutzen. Für ethische Erziehung kann man
    eben den Ethik-Unterricht verwenden! Ethik und Religion sollte man hier nicht verwechseln!


    LG,


    Milou

    Hallo Leute,


    Zitat

    Vogel schreibt:
    ... Zuhause bin ich dafür zuständig, ihnen durch mein Vorbild eine buddhistische Lebenshaltung vorzuleben. Ich bin dankbar, dass die Schulen die Aufgabe übernehmen, meinen Kindern durch praktisches 'Vorleben' und Unterrichten, die christlichen Glaubensrichtungen näherzubringen. Meine Kinder sind nun 9 und 6 Jahre alt und durchaus in der Lage, ganz wertfrei Zusammenhänge zu erkennen und ich kann erfreut behaupten, dass sie sehr kritisch mit der ganzen Materie umgehen. ...


    Ich möcht wirklich keinen Streit vom Zaun brechen, aber dass 9 und 6 Jahre alte Kinder wertfrei Zusammenhänge erkennen, bezweifle ich erheblich.
    Wenn ich mit einem ETWAS angenehme (oder unangenehme) Gefühle in Verbindung bringe, bin ich schon an der Wertfreiheit gescheitert. Ich kann
    zwar mental versuchen mich auf absolute Objektivität zu konditionieren, aber um das auch wirklich zu schaffen, muss ich schon kurz vor der
    Erleuchtung stehen. Mit jedem irgendwann erlebten ETWAS sind auch mehr oder weniger starke Gefühle verbunden. Unser Gehirn speichert das
    dauerhaft (es sei denn ich leide an Alzheimer). Auch wenn mir eine Konditionierung nicht bewusst ist, entscheidet die unbewusste Erfahrung
    als Bauchgefühl im Hintergrund immer mit.


    Lerne ich in der Schule spannende Geschichten über wunderbare Menschen die mal von 2000 Jahren gelebt haben, und das auch noch in kindgerechter
    Form, so ist das für mich nichts anderes als subtile Indoktrination. Ich bin in der DDR aufgewachsen (juhu, wir spielen Panzerfahren und singen dazu:
    "Wenn ich groß bin gehe ich zur Volksarmee") ich weiß wovon ich Rede.


    Also: Kein Religionsuntericht für Kinder!


    LG,


    Milou

    Grundsätzlich finde ich das Ansinnen gut.


    Allerdings bin ich grundsätzlich gegen Religionsunterricht in der Schule, d.h. die Missionierung von Kindern die eh nichts verstehen
    oder sich wehren können.


    Ich halte es schon für gut, den Buddhismus in Deutschland aus der Esoterikecke zu holen und als echte Religion zu etablieren.
    Da sollte man dem Islam oder dem Judentum nicht nachstehen.



    LG,


    Milou