Beiträge von Novize im Thema „Fragen zum Karma“

    An dieser Stelle möchte ich mich dann doch noch einmal ganz kurz einklingen, um eine weitere Frage zu stellen:


    Sven hat diesen Link zu den Lehrreden des Buddha gepostet. Das habe ich mir einmal durchgelesen und dabei kam mir Folgendes in den Sinn:
    Ist es wirklich so, dass (nach der Lehre des Karmas) alle fühlenden Wesen eigens dafür verantwortlich sind in welchen Umständen sie wiedergeboren werden und wie sie leben? Ein armer, kranker, gebrechlicher Mensch, der in einem Entwicklungsland ohne Chance auf ein besseres Leben leben muss, ist somit selbst an seiner misslichen Lage schuld, da er in einem früheren Leben schlechtes Karma angehäuft hat?


    Falls ja, so fällt mir dazu dann noch eine weitere Frage ein: Im Buddhismus gibt es ja keinen Gott. Wer aber richtet denn überhaupt über die Taten, die ein fühlendes Wesen begeht? Wer kategorisiert, ob jemand nun etwas schlechtes oder etwas gutes getan hat?


    Und wenn wir schon einmal beim Fragen sind: Was geschieht, wenn ich dem beispielhaften Mann aus dem Entwicklungsland aus Mitgefühl und Mitleid helfe und ihn unterstütze? Behindere ich dann nicht sein Karma daran sich frei zu entfalten? Verhindere ich dann nicht, dass er seine karmischen Konsequenzen trägt, die er ja selbst zu verantworten hat?


    Vielen Dank für eure Antworten und auch für die bisher geschriebenen Beiträge. Durchaus sehr lehrreich. :)

    Schönen guten Morgen,

    Zitat

    Beobachte Dein Leben und das anderer, und dann wirst Du es irgendwann freiwillig akzeptieren.


    Das hoffe ich wirklich.


    Auch wenn ihr schon viele meiner Fragen beantwortet habt, hab ich dann doch noch eine Frage übrig:
    Wie sieht es eigentlich mit "gespielten" schlechten Worten und Taten aus? Damit meine ich Dinge, die man zum Beispiel als Schauspieler sagt oder tut.
    Hat es wirklich keinen negativen Effekt auf Körper und Geist, wenn man oft den Bösewicht mimt und oft cholerische Menschen spielt, die voller Bitterkeit und Hass sind?


    Viele Grüße
    Novize

    Zitat

    Gaanz einfach- Du lässt ihn auf meinen Fuß fallen... :evil: Dann fragste nix mehr und weißt es... :badgrin:


    Ich meinte eher, um bei der Metapher zu bleiben, auf dem Fuß von jemanden, der sich nicht wehren kann und von dem ich weiß, dass er sich niemals wehren wird. Natürlich will ich das erst gar nicht ausprobieren, nur um das Karma-Prinzip zu testen...
    Es scheint wohl so zu sein, dass man, zumindest am Anfang, einfach dazu gezwungen ist das Karma-Prinzip hinzunehmen, ohne es wirklich beweisen zu können. Vielleicht kommt ja irgendwann die Einsicht. :)


    @Alle: Danke für eure Antworten, ihr habt mir schon mal einen guten Schritt weitergeholfen. Jetzt folgt dann natürlich der schwierige Teil: Die Praxis!

    Hi crazy_dragon,

    Zitat

    Zweifelst Du am Karma-Prinzip, dann lasse Dir mal einen Stein auf den nackten Fuß fallen. :D


    Guter Einwand! Damit könnte ich wohl zweifelsfrei überprüfen, dass das Karma-Prinzip für schlechte Taten, die von mir ausgehen und auf mich gerichtet sind, funktioniert. Schwieriger wird es da für mich aber schon dabei, wenn es um die karmischen Konsequenzen für mich geht, wenn ich anderen böses tue. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Wie kann ich überprüfen, dass mir etwas böses widerfährt, wenn ich einen Stein auf den nackten Fuß von jemand anderem fallen lasse? ;)


    Viele Grüße
    Novize

    Hallo,

    Zitat

    auch einen "offensichtlich bösen Menschen" darf man nicht umbringen.


    Darum ging es mir auch nicht. Es ging mir eher um das Karma, das bei dem Gedanken erzeugt wird, wenn man sich zu wünscht, dass dieser jemand tot wäre.


    Zitat

    Es gibt verschiedene Zen-Schulen, welche ist es denn?


    Um ehrlich zu sein habe ich mich so genau damit noch gar nicht ausserneinander gesetzt. Mich hat eher das Zazen; das einfach nur sitzen fasziniert, dass wohl in allen Zen-Schulen vorkommt. Oder gibt es gar eine Zen-Schule, die ohne Zazen auskommt?


    Zitat

    Die Konsequenzen genau absehen kann man nur, wenn man Allwissenheit erlangt hat.


    Dem kann ich zustimmen. Man weiß wohl nie, was nach diesem Diktator kommt und wie sich das Land ohne diesen entwickeln würde

    Hallo ihr zwei Beiden,
    Schon mal vielen Dank für eure Antworten, die mir bisher schon ganz gut weiterhelfen konnten. :)


    Bei der dritten Frage scheint es ja unterschiedliche Auffassungen zu geben, da sich hier die Antworten widersprechen. Norbert, bist du dir sicher, dass der Buddha das so gesagt hat? Falls ja, weißt du wo (also in welchem Buch oder welcher Schrift) er das gesagt hat? Das würde ich doch sehr gerne mal nachlesen.


    Was das Karma angeht, so habt ihr natürlich Recht, dass ich es (zumindest momentan noch) nicht überprüfen kann. Vielleicht sollte ich einfach so leben, als ob die Gesetze des Karmas und der Wiedergeburt wahr wäre, auch wenn ich davon nicht absolut überzeugt bin. Zu verlieren habe ich dabei ja so oder so nichts. Ich nehme an, dass Beweise im wissenschaftlichen Sinne dazu wohl keine vorliegen und diese Erfahrungen nur in der Meditation gemacht werden können oder wie sehr ihr das?


    Viele Grüße
    Novize

    Schönen guten Abend,
    Als Neuling im Bereich des Buddhismus habe ich momentan noch einige Fragen, die ich euch gerne stellen würde. Am besten schiesse ich dann doch einfach mal damit los:


    1.) Laut der Literatur, die ich bisher gelesen habe, erzeugt es sehr schlechtes Karma den Tod eines Menschen zu wünschen bzw. hierbeizusehnen, dass dieser sterben wird. Wie aber sieht es in dieser Hinsicht mit offensichtlich "bösen" Menschen, wie zum Beispiel Diktatoren, notorischen Mördern und Ähnlichem aus? Erzeuge ich dadurch schlechtes Karma, wenn ich mir den Tod eines solchen Menschen herbei wünsche, auch wenn ich weiß, dass durch diesen Tod wahrscheinlich hunderten oder tausenden Menschen viel Unglück und Leid erspart bliebe?


    2.) Laut Buddha solle man ja keiner Lehre folgen, deren Wahrheitsgehalt nicht überprüfbar ist bzw. von deren Wahrheit man selbst nicht vollkommen überzeugt ist. Um ehrlich zu sein, fällt es mir jedoch manchmal etwas schwer an solche Dinge, wie Karma oder Wiedergeburt uneingeschränkt zu glauben. Ich sehe jedoch keine Möglichkeit diese Dinge zu beweisen. Wie geht ihr damit um? Glaubt ihr einfach an diese Gesetzmäßigkeiten so wie zum Beispiel Christen an ihre Religion glauben, vertraut ihr euerer Intuition oder habt ihr eventuell sogar Möglichkeiten gefunden diese Gesetzmäßigkeiten zu beweisen? ;)


    3.) Die Zen-Schule hat es mir momentan im Vergleich noch am ehesten angetan. Wisst ihr, was die Einstellung dieser Schule bezüglich der Erleuchtung von Laien betrifft? Ist es laut der Zen-Lehre für einen Menschen, der einer Arbeit nachgeht und Familie hat, überhaupt möglich in diesem Leben die Erleuchtung zu erlangen? Oder ist dies nur Mönchen und Nonnen vorbehalten?


    Vielen Grüße
    Novize


    P.S: Bevor ich es vergesse: Schön, dass es dieses Forum gibt. Ich bin schon über die ein oder andere Weisheit hier bisher gestolpert.