Beiträge von nyalaana im Thema „Homosexualität und der Dalai Lama...“

    Nightrainmonk:

    Als besonders drollig empfinde ich in diesem Zusammenhang den Versuch, aus den Zitaten D.L.s quasi ein internes Papier von Buddhisten für Buddhisten zu machen (z.B., ….

    Nyalaana:

    Wenn ich mir dann überlege, dass er aus einem System der Klöster kommt, in dem oft mehrere hundert Männer auf engstem Raum leben, dann kann ich es sehr gut verstehen wenn er "Sex unter Männern" nicht positiv beschreiben kann. Alleine um die Klosterdisziplin aufrecht zu erhalten, kann der offizielle Standpunkt nur sein:" Sex unter Männern ist verboten."

    ').


    Ich wollte auf keinem Fall irgendwelche Richtlinien/Regeln für Buddhisten aufstellen. Ich hatte meinen Beitrag ja extra mit den Worten

    Nyalaana:

    Ich weiss natürlich nicht was der Dalai Lama über Homosexualität denkt...


    begonnen. Da ich erst seit Kurzem Buddhist bin, und mich insbesondere mit den theoretischen Schriften noch kaum auskenne (da gibt es hier viel belesenere Forenmitglieder), würde ich mich nicht dazu in der Lage sehen, anderen Papiere etc von Buddhisten für Buddhisten zu schreiben.


    Ich glaube Schriften aus dem tibetischen Buddhismus, wie die von Gampopa, Shantideva etc sind vor dem Hintergrund geschrieben, dass das Ziel ist, möglichst schnell ein Boddhisatva zu werden, damit man allen anderen Wesen auch dazu verhelfen kann, zum Boddhisatva zu werden, oder Erleuchtung zu erlangen. Wenn ich jetzt mal salopp und überspitzt formulieren darf, ist die Empfehlung, dass man Mönch werden solle, sich in die Berge zurückzieht und dort jahrelang meditiert aus diesen Schriften herauszulesen. In Bezug auf Sexualität und Lebensweise bedeutet das, dass 99% der westlichen Praktizierenden dieser Empfehlung eh schon nicht folgen, egal ob Hete oder homosexuell. Wenn man nun also in den „Schriften“ etwas finden sollte, das Homosexualität explizit bejaht, dann würde mich das schon eher wundern und überraschen.


    Ich weiss nicht, ob sich Homosexuelle vielleicht eine solche Stellungnahme wünschen würden:

    Fantasien DL erfunden von Nyalaana:

    Alle Menschen können den Buddhismus praktizieren, egal ob Mann oder Frau, homosexuell oder hetereosexuell. Alle können die Erleuchtung erlangen. Es hängt nur vom jeweilig individuellem Karma, Weisheit und Mitgefühl des Einzelnen ab. In einem meiner vorigen Leben, war ich selbst homosexuell, ich und meine Partnerin, wir lernten damals sehr viel über Mitgefühl als wir auf einem Schlachtfeld die Verwundeten versorgten….Außerdem kenne ich da auch eine Geschichte von Buddha, der erzählte, dass er selbst in einer Wiedergeburt kurz bevor er erleuchtet wurde, schwul war, und damals hat sich folgendes zugetragen…
    Im Westen haben Schwule und die Frauenbewegung inzwischen einiges erreicht um rechtlich und gesellschaftlich geleichberechtigter Leben zu können. Deswegen ist nun die Zeit gekommen, dass ich zum ersten mal öffentlich erwähne, dass es für sehr fortgeschritten Praktizierende ultra geheime tantrische Praktiken gibt, die zwar selten gelehrt wurden; dennoch sind die Yab-Yab und die Yum-Yum Praktiken sehr wirkungsvoll. Ich hoffe sie werden nun wieder vermehrt gelehrt werden können.



    Warum habe ich das alles geschrieben? Für mich ist tibetischer Buddhismus eine Philosophie, eine Schulung des Geistes und meine Religion. Deswegen weiss ich aber trotzdem, dass die Form die wir jetzt vorfinden, auch von der Region und den geschichtlichen Entwicklungen beeinflusst wurde. Tibet war halt ein von den Mönchen gelenkter „Klosterstaat“. Deswegen ist meine Erwartungshaltung in Bezug zur Homosexualität eine eher geringe. Die von KDR gepostete Stellungnahme des Dalai Lama zur Homosexualität, halte ich für ein Statement, dass schon sehr weit auf die Homosexualität zugeht. Aus einem System das sagt sexuelle Enthaltsamkeit (und anderes) führt zum Ziel, kann man nicht erwarten, dass gesagt wird: „ Aber Homosexualität, das sollt ihr ausleben.“ Ach, vielleicht kann man das schon erwarten, aber ich finde es nicht verwunderlich, wenn solch eine Erwartungshaltung enttäuscht wird.




    (Ich möchte mit diesem Beitrag nicht zum Ausdruck bringen, dass ich denke das Homosexuelle nicht oder schwerer zum Ziel kommen können, oder den Buddhismus nicht praktizieren sollen. Soetwas kann ich nicht beurteilen. Ich kann auch nicht beurteilen welche Praktiken beim Tod hinderlich sind [ausweiten...], denn ich kann mich an meine letzten Tode nicht erinnern. Beschreibungen darüber halte ich eher für Spekulationen... Ich bin eher davon überzeugt, dass es jedem Menschen gut tut Buddhismus zu praktizieren. )

    Ich weiss natürlich nicht was der Dalai Lama über Homosexualität denkt... Aber wenn man es schafft diejenigen nicht zu hassen welche einen aus der Heimat vertrieben haben und soviel Leid über Tibet gebracht haben, dann kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass er ausgerechnet was gegen Homosexuelle haben soll. Wenn ich mir dann überlege, dass er aus einem System der Klöster kommt, in dem oft mehrere hundert Männer auf engestem Raum leben, dann kann ich es sehr gut verstehen wenn er "Sex unter Männern" nicht positiv beschreiben kann. Alleine um die Klosterdisziplin aufrecht zu erhalten, kann der offizielle Standpunkt nur sein:" Sex unter Männern ist verboten."