Beiträge von Milou im Thema „Die Dinge sehen wie sie sind“

    @monikamarie


    Liebe Monika,


    ich finde es immer süß, wenn genau die, die nicht gemeint waren, antworten.
    Du bist sicher hier eine der wenigen, die nicht permanent irgendwelche Texte
    runterbeten, die andere geschrieben haben. Worte auswendig zu lernen hat wohl
    noch keinem zur Erleuchtung verholfen.


    Es ist immer wieder schön, wenn Leute ihre eigenen Erfahrungen und Meinungen posten.
    Besonders wenn sie dabei den Kontakt zur Realität halten. Du liebe Monika, gehörst hier
    im Forum zu den in der Lehre am weitesten Fortgeschrittenen (meiner Meinugn nach :) )
    (Ich hoffe, zu viel Lob wirft dich nicht zurück :grinsen: ).


    Die ewigen Textezitierer hier im Forum haben vor lauter Copy-and-Paste vergessen, den Sinn
    hinter den Texten zu suchen. Wenn man kein eigenes Leben hat, muss man eben auf das
    zurückgreifen, was andere erfahren haben. Nur hilft uns das hier nicht weiter - mir zumindest
    nicht. Das Leben in der selbstgewählten Einsiedelei unterscheidet sich nunmal vom echten
    Leben gewaltig.


    Ich verfolge das Forum nun schon eine Weile und musste das mal loswerden. :D


    LG,


    Milou

    An alle die sich angesprochen fühlen,


    ich frage mich manchmal, ob irgendwer von euch täglich zur Arbeit gehen muss und wenn ja, ob er (sie) meditierend hofft, dass die Zeit umgeht damit man sich zuhause wieder voll seinem buddhistischen Weg widmen kann.


    Bei meiner täglichen Arbeit muss ich nunmal die Dinge so sehen, wie es mir meine Erfahrung vorgibt. Ansonsten lande ich bei blankem Nihilimus. Ich muss mich für Dinge engagieren um den Dingen die meiner Meinung nach richtige Richtung zu geben. Ich muss Gegner bekämpfen, wenn ich deren Weg für falsch halte. Ich trage nunmal für viele Mitarbeiter eine Verantwortung, nämlich dass ihr Arbeitsplatz sicher ist und sie am Monatsende Geld für die Versorgung ihrer Familien bekommen.


    Wenn ich da die Dinge sehe wie sie sind - nach eurer/buddhistischer Interpretation -, dann wird irgendwann niemand mehr seine Familie versorgen können. Es bedarf schon einer Menge von Interpretation und Bewertung, um genau die Dinge herauszufilten, bei deren neutraler Betrachtung niemandem Schaden entsteht, bzw. die Dinge zu erkennen, deren interpretierte Betrachtung für die Menschen hilfreich ist. Ich bezweifle, dass irgendjemand, der sich Buddhist nennt, anders handelt, aber das ist nur meine Meinung. Dennoch, keiner von euch wird sich täglich in die Hose kacken, denn dass ist unangenehm, sondern zur Toilette gehen. Aber viele von euch werden sich bemühen nicht zu anzuhaften und zu trauern, wenn die Lieblingsschuhe kaputt gehen. Das ist bewertetes sehen der Dinge wie sie sind.


    Manchmal habe ich den Eindruck, einige hier leben geistig in einer Parallelwelt, jenseits des real existierenden Lebenssalltags.


    Lg,


    Milou