Beiträge von void im Thema „Realität und Konsum“

    peeter:


    Auch etwas wahrzunehmen ist eine Art Konsum. Wir nehmen auf und arbeiten es durch und auf. Nutzen die Wahrnehmung, um damit zu handeln/beurteilen .. etc ..


    Ich würde da die Begriffe unterscheiden. Das mit dem sich Buddha beschäftigt hat ist "Begierde" - ein sehr allgemeiner Begriff, der weit über Kosum hinausgeht. Ich würde sogar davon sprechen, dass eine Mücke sich gierig auf etwas stürzen kann. Bei komplexeren Tieren, ist die Begierde mit einem "Ojektschema" verbunden. Die Katze sieht die Maus nicht als anderes Säugetier sondern ganz aus seinen eignen Bedürfnissen heraus also als "Nahrung" - als Zu-Verzehrendes.


    Das besondere am Menschen ist es, dass er dazu fähig ist die Wirklichkeit nach seinen Verblendungen zu verändern. also so mächtig ist, dass er der Welt seine Bedürfnisse aufprägen kann. Diese "Verdinglichung geschieht in unserer Warengesellschaft dadurch , dass es als Rohstoff/Ware gesehen wird. Produkte sind also projizierte Begierden.


    Gleichzeitg ist es beim Menschen aber auch so, dass er eine hohe gesitige Freheit hat und deswegen nicht alles nur aus seinen "eignen Nöten" heraus sehen muss.


    peeter:


    Wenn der Mensch sich dessen sehr bewusst ist, sollte es doch möglich sein, dieser Art von Anhaftung am Konsum zu entkommen. Sich einfach dessen bewusst zu sein, dass wir so leben. Als Konsument/in der Wirklichkeit, die sich uns immer und überall anbietet und darbietet.


    Konsum bedeutet in seiner Grundbedeutung "verbrauchen, verzehren, verdereben". Das Problem daran ist nicht der Austauschchrakter, sondern dass nur von einer Seite gesehen wird. Das Gegenteil wäre nicht ein Nicht-Konsum( das Verzichten auf Esse, wasser, Luft und ... röchel!) sondern ein symmetrischer Austausch. Einatmen - Ausatmen, Sauerstoff -Kohlendioxid, Fällen und anpflanzen, Essen und die Nahrungsressourcen für andere erhalten, Verschmutzten und hinter sich sauber machen. Also dass nicht eine Seite auf Kosten der Ausbeutung der anderen lebt.


    Weil Produkte also projizierte Begierden sind, sind sie reduzierte, verzerrte Realität. Eine Art wie man versucht hat davon wegzukommen ist die Kennezeichungspflicht. Mit jedem Papperl - Freiland - Bio - Käfighaltung - Gentechnisch verändert - Fair bekommt das Produkt ein Stücklein der Realität zurück, aus die es im Zuge seiner Verdinglichung herausabstrahiert wurde.


    Ganz geht das natürlich nicht, weil irgendwann der Platz ausgeht. Da würde es sich empfehlen Broschüren beizulegen: "Dieses Ei wurde an einem regnerischen Tag von der Henna Berta auf einem Hof in der Niedersachsen gelegt...."