Beiträge von Geronimo im Thema „Enthaltsamkeit im weltlichen Leben - eure Erfahrungen“


    Ich denke du interpretierst da etwas über das Ziel hinaus.
    Erfahrungen teilen, etwas weitergeben, sich austauschen,
    das hat doch von Fall zu Fall ganz individuelle Voraussetzungen.
    Es war eine nett gemeinte Anregung meinerseits.


    Und das obige erwähnte ich, weil du danach fragtest.


    6 oder 7 Jahre, und das loslassen schüttelt mich auch das ein oder andere mal durchaus heftig durch, wenn ich die Kontrolle abgebe. Der Frieden nimmt dadurch jedoch immer mehr zu, gerade nachdem einen die heftigsten Krämpfe heimgesucht haben, als man da etwas in seinem Inneren berührt hat, das über Jahrzehnte verschüttet war...


    Nee, solche Anwandlungen tauchen bei mir zum Glück nicht auf.
    Ich glaube ich würde sie sogar ziemlich hart rannehmen, wenn sie es
    doch mal wagen sollten :D


    Ich gehe damit nicht hausieren, falls du das meinst.
    Zelebrieren ist auch nicht ganz der richtige Begriff.
    Ich es eher als eine gewisse Zwangsläufigkeit auf
    dem Weg bezeichnen. Aber eine sehr angenehme :)


    Weder noch muss ich für mich sagen. Wie schon eingangs beschrieben,
    entwickelte sie sich ganz von selbst in dem Maße, wie sich mit zunehmendem
    Verständnis zunehmender innerer Frieden eingestellt hat. "Außen" verliert dabei
    einfach immer mehr den Reiz, den es früher besaß. Nicht jedoch in Form von
    Überdruss oder Sättigung, sondern tatsächlich Reizlosigkeit, da die innere Freude erfüllender ist, als es von außen bedingte es je zu bieten vermag.


    Nicht zu verwechseln mit depressiver Interessenlosigkeit. Diese ist ja eine Form
    der Ablehnung. Das gibt es bei friedlicher Zurückhaltung nicht.
    Es ist eher eine sehr positive Reizlosigkeit die von den Sinnesobjekten
    zunehmend ausgeht.


    Aber auch ein guter Einwand mit dem Konsumwahn.

    Hi, mit zunehmender Erfahrung auf dem buddhistischen Pfad
    hat sich bei mir gleichermaßen eine zunehmende Enthaltsamkeit
    und Zurückhaltung gegenüber fast allen sinnlichen Freuden
    entwickelt und ich muss sagen das sich das nun wesentlich
    angenehmer und freier anfühlt als ich es mir hätte vorstellen
    können.


    Zu Beginn meines Weges dachte auch ich das mir durch die
    Lehre erst einmal etwas an Freude und Genuss genommen
    werden würde, das man sich zur Enthaltsamkeit zwingen müsste,
    aber so ist es garnicht. Eher verliert mit zunehmendem Verständnis
    der Lehre, und der entsprechenden inneren Gelassenheit die sich
    dabei einstellt, vieles dem man normalerweise so hinterherjagt
    mit der Zeit einfach an Reiz.
    Das ganze passiert aber sehr organisch und fließend, so das einem
    plötzlich klar wird, das man die früheren Freuden garnicht mehr
    vermisst, Ja das man sie eigentlich nie wirklich gebraucht hat...
    eine sehr befreiende Feststellung... Ruhe stellt sich ein.


    Soweit meine Erfahrungen :)