Beiträge von BigR im Thema „"Buddhismus praktizieren" ohne Kenntnis des Palikanon?“

    Zitat

    ????? Du hast recht und ich spinne und habe meine Ruhe...


    Na, Drache... Ich wollt damit sagen, dass ich meine eigenen Wege gefunden habe um zu meditieren. Das bedeutet nicht, dass ich das Rad neu erfunden habe, sondern Möglichkeiten wie ich im Alltag meditiere wenn ich mal kein stilles Eckchen und ein Kissen zur Verfügung habe. Vieles ist bei mir auch automatisiert. Ich brauche keine Atemzählübungen mehr. *schmunzel*

    Aber Crazy Dragon, mehr könnten wir doch irgendwie immer alle tun. Die Frage ist ob wir können. Wenn Dir jemand dauernd auf den Schwanz tritt dann wirst Du auch irgendwann Feuer speien.


    Dem Rentner ist ja nichts passiert und ich bleibe ja in solchen Situationen meist nach außen ruhig und selbst wenn dies nicht der Fall ist weiß ich mich doch zu beherrschen. Letztendlich aber müssen wir doch wohl alle irgendwie feststellen, dass wir Übende sind.


    Hättest Du zum Beispiel achtsam gelesen dann wäre Dir nicht entgangen, dass ich sehr wohl meditiere. ;)

    @ Geronimo


    Da stimme ich Dir zu! Ich ignoriere den Palikanon nicht. Das wäre dumm aber ich stehe jenen Menschen skeptisch gegenüber die sich dazu berufen fühlen die Lehre des Buddhas verteidigen zu müssen. Dabei verteidigen sie doch meistens nur ihre eigene Interpretation und ist es nicht so, dass jene die etwas verteidigen meistens auch etwas fanatisch sind? Mir bedeute Menschen mehr die versuchen ihr Wissen weiterzugeben und damit anderen Menschen helfen. Die bringen mich weiter!

    Zitat

    Probiere es einfach, auch wenn es in der Gesellschaft in der du lebst nicht üblich ist zu *schmunzeln*. Oft hängt es nur an einem falschen Scham. Dazu schmeiß nicht nur die Literatur sondern auch dein Medikissen weg. Dann bist du bald wirklich dem Dhamma ausgesetzt. *schmunzel* und nicht nur einem anderen Film.


    Hanzze, ich bin seit 1987 dabei zu suchen... wonach auch immer! ;) Ich habe sicher viel Lehrgeld bezahlen müssen und es wahr nicht immer leicht so alleine ohne Lehrer und Gleichgesinnte. Damals gab es kein Internet und man konnte nicht so leicht Kontakte knüpfen.


    Allerdings habe ich ein bisschen was kappiert, gerade in den letzten Jahren und das hat mich als Mensch sehr viel weiter gebracht. Als ich ende der 80iger Jahre meine ersten meditativen Erfahrungen sammelte, habe ich ein Tor aufgestoßen welches man nicht mehr schließen kann. Das geht nicht! Das wahr sicherlich ein großes Geschenk und meinem Interesse an den Kampfkünsten zu verdanken. Ohne die wäre ich niemals auf Buddhas Lehre gestoßen.


    Ein Meditationskissen habe ich nie besessen. Ich habe immer im Seiza meditiert und oft auf dem blanken Fußboden. Ein Kämpfer muss ja hart sein! *griens* Heute sitze ich so gut wie gar nicht mehr. Ich meditiere bei vielen Tätigkeiten im Alltag. Ich würde das auch nicht mehr meditieren nennen denn vieles ist einfach in Fleisch und Blut übergegangen. Vieles aber auch noch nicht! *schmunzel*


    Ich brauche nicht zu schmunzeln! Das einzige ich bräuchte wären weitere Vertiefungen und die bekommt man leider nicht auf einem Kissen oder durch Lesen im Palikanon. Das sind für mich „nur“ Werkzeuge die man durchaus benötigt. Allerdings ist mein Weg leider nicht so einfach als, dass diese ausreichen würden. Diese Vertiefungen von denen ich schreibe bekomme ich vom Leben selbst und zwar indem ich die Lehre annehme und prüfe und genau dabei bin ich. Das verstehe ich unter Praxis! Es gibt keine Abkürzungen wenn man den Pfad geht den der Buddha lehrte. Davon bin ich überzeugt! Man sollte sich vielleicht manchmal in Bescheidenheit üben und nicht immer gleich das große Ziel vor Augen haben.


    Oft ist es unumgänglich ganz kleine Schritte zu machen und die können schon Schwerstarbeit bedeuten. Oft stelle ich fest, dass Menschen die sich nicht mit Buddhismus beschäftigen in einigen Punkten viel weiter sind als ich und dabei interessieren sich diese Menschen nicht für Buddha.


    Dann frage ich mich wieso ist das so und muss erkennen, dass sie mir eben einiges voraus haben und ich dies erst mal noch lernen muss. Da nützt es wenig von Erleuchtung und Nirvana zu träumen. Das wäre so als würde man an einem Hochhaus bauen dessen Fundament noch nicht richtig steht. Aber man zuerst das Dachgeschoss draufsetzen will. Es wird irgendwann zusammenbrechen.


    Wie oft dachte ich schon während einer Meditation „Jetzt passiert etwas... jetzt mache ich eine Erfahrung die mich weiter bringt!“ Leider ertappte ich mich dann Minuten später dabei, dass ich mich über einen Rentner in der Bäckerei innerlich aufgeregt habe und diverse Fantasien in mir hochstiegen die sehr wenig mit der Lehre Buddhas zu tun hatten. ;)


    So einfach isset nich!

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    Ist eine gute Übung, kann man sich den ganzen Tag daran halten und man ist immer mehr davor gefeit, entweder angebissen zu sein oder jauchzend zu lachen.


    Na hoffentlich ist diese Übung nicht ungesund. Hört sich so an als würdest Du versuchen das jauchzende Lachen oder das verärgert sein zu unterdrücken. Das kann zu bösen Verletzungen führen, sagt man beim Fußballsport!


    Emotionen kontrollieren zu wollen ist meistens zum scheitern verurteilt und führt am Ende nur dazu, dass sie irgendwann erst recht hochkommen.


    Es sei denn man ist in der Meditation so weit, dass man sie kommen und gehen lässt. Gelingt mir manchmal. Früher habe ich dazu den Hara (japanisch für Bauch) Tanden benutzt indem ich da hineingeatmet habe. Funktioniert dann wie ein Katalysator. So nach dem Motto: "Wenn alles um Dich herum rasendes Chaos ist, höre nicht auf das schlagen des Gongs, lasse die Reinheit der Leere in Deinem Herzen!"


    Wir wissen alle wie schwer das ist, nicht wahr? ;)


    Aber Ok, nun weiß ich wenigstens weshalb Du in jedem Beitrag schmunzelst!


    @mm
    Danke für den Glückwunsch! :)

    Solche Extreme wie Buddhist zu sein ohne den Palikanon zu lesen dienen doch eigentlich nur zur kontroversen Diskussion im Forum hier.


    Soll doch jeder Üben und praktizieren wie es ihm möglich ist. Wenn es jemandem etwas bringt, dass er den Kanon rauf und runter liest dann ist das doch in Ordnung. Mir bringt es nichts denn was nützt mir die Theorie wenn sie in der Praxis versagt und die Praxis ist nun mal das Leben was man lebt. Entweder ich werde dort ruhiger, gelassener, weiser... oder ich muss erkennen, dass ich noch verdammt viel zu lernen habe.


    Praxis ist eben Praxis und die bekommt man kaum beim Lesen oder beim schreiben im Internet! Wenn ich meditiere dann ist das zwar auch Praxis aber was nützt sie wenn dies nur unter gewissen Umständen funktioniert. Wenn ich im Alltag Stress habe (zum Beispiel am Arbeitsplatz) dann wird sich erst herausstellen wie ich damit umgehen kann. Bei mir ist das Ergebnis meistens dann ernüchternd und das obwohl ich noch vorher bei einer Medi durch das Universum gereist bin. :badgrin: