Beiträge von nyalaana im Thema „Mahamudra“

    Ich mache zur Zeit auch das Ngöndro und bin auch bei den Niederwerfungen. Ich glaube die Tibeter lieben Zahlen und das zählen. Der traditionelle Retreat dauert zB 3 Jahre, 3 Monate und 3 Tage. Niederwerfungen macht bei uns traditioneller Weise 111.111 Stück. Ich kenne aber einige Fälle da hat der Rinpoche bei einer viel niedrigeren Anzahl gesagt, dass es reichen würde man könne zur nächsten Übung übergehen. Bei Einigen der Fälle waren die praktizierenden sehr alt und bei anderen krank, bzw hatten bei jeder Niederwerfung Schmerzen. Wenn man den 3 - Jahres Retreat macht, macht man zu Anfang des Retreats das ganze Ngöndro ein 2. mal durch, das sind dann wieder 111.111 Stück. Es gibt bestimmte Zählsteine die man an den Malas(Gebetsketten) zum Zählen der Mantras oder Wiederhohlungen benutzt.
    Anzahl "abhaken", das höhrt sich so negativ an. Die übungen machst Du ja für Dich alleine, wann will man selber entscheiden ob man das nun genug Praktiziert hat oder nicht? Das Ngöndro ist ja die grundlegende übung die man quasi als Basis macht bevor man mit Saddhanas oder anderen Praktiken anfängt. Gerade als Anfänger macht man sich doch da viel zu leicht was vor, man hätte dies und jenes erreicht, und es reiche nun jetzt. Der innere Schweinehund siegt da viel zu leicht über einen. Da eine Anzahl festzulegen, finde ich garnicht mal so schlecht. Dann muss man sich über die Dauer keine Gedanken machen und kann ohne diese Verantwortung einfach einmal praktizieren. Der Lehrer hätte viel zu tun wenn jeder Praktizierende alle 1000 oder 10.000 Niederwerfung kommen würde und fragt:" und? Habe ich fortschritte gemacht, bin ich nun fertig?" Die 111.111 sind dann glaube ich auch einfach nur praktisch. Wenn man 200 Niederwerfungen die Stunde macht, dann sind das 555 Stunden Übung. Wenn Du "hardcore" machst und 1000 Stück am Tag machst kannst du in 3 Monaten fertig sein, wenn du 1 h am Tag machst brauchst Du 1,5 Jahre. Ich glaube nicht, das man das einfach so mechanisch runtermachen "abhaken" kann, ohne dass sich etwas in einem verändert. Zumindest körperlich fitter wirst Du werden. Und wenn man über 1,5 Jahre oder länger etwas täglich macht, dann wird man sich das in der Zeit schon genau überlegt haben, ob und warum man diese Tätigkeit über so einen langen Zeitraum aufrecht erhält oder nicht.
    Festigen der Zuflucht, Mitgefühl, innere Kanäle, Karma... Wenn ich jetzt als Anfänger selbst entscheiden sollte, dass ich genug Niederwerfungen gemacht habe weil ich in diesen Kategorien das und jenes erreicht habe, wie soll ich denn das beurteilen? Das sind alles nicht messbare Kategorien bei denen ich den Eindruck habe selbst ein Praktizierender welcher nciht mehr Anfänger ist, könnte Schwierigkeiten haben zu einem Schluß zu kommen ala :"ich habe mein Mitgefühl nun soweit gesteigert, dass ich mit den Niederwerfungen aufhöhren kann... "

    Simo:


    Außerdem reinigen die Verbeugungen


    Das kann ich bestätigen. Ich bin jedesmal wenn ich fertig bin total durchgeschwitzt und brauch eine Dusche, Reinigen tun sie auf jeden Fall die Niederwerfungen...


    Ach ja wenn man seine 111.111 fertig hat, kann man sie ja für sich selbst weiter machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dir ein Lama raten wird, damit aufzuhöhren, wenn Du Deine täglichen 100 einfach weitermachst.... :)