Beiträge von Schoppi im Thema „Was ist wahres Glück und Segen?“

    Ja, aber wenn ich mir, sagen wir mal, unabsichtlich in den Finger schneide, dann sage ich lieber "Gott, Verdammte", als wenn ich den lieben Bubi spiele, obwohl der Finger blutet und schmerzt wie sonst noch was, und der Verstand danach schreit, dem Missgeschick Ausdruck zu verleihen, und die Lunge am liebsten dem Schmerz Ausdruck verleihen möchte.


    Gefühle müssen raus. Wer glücklich ist, muss lachen, wer wütend ist, muss fluchen. Das ist einfach so. Alles andere wäre Selbstbetrug.


    Dass das kein Grund ist, andere Menschen grundlos anzumaulen, sollte wohl jedem klar sein.


    So etwas nenne ich Selbstverständlichkeit.

    Also mir macht Fluchen Spaß. Wenn mir irgendetwas nicht gelingt, dann fluche ich so richtig schön. Das treibt mich dann an, irgendetwas, dass mir nicht gelingt, dann doch noch zur Vollendung bringen zu können. Freuen kann man sich dann hinterher.

    Ich sage mal, wenn es zwei Welten gäbe, eine "gute" und eine "böse", warum sollte es dann glückverheißender sein, sich in die "gute" Welt zu begeben, und sich von der "bösen" zu trennen? Wichtig ist doch, dass man in sich Unabhängigkeit erlangt. Buddha widerspricht doch sonst seiner eigenen Lehre, wenn er dazu auffordert, sich von der Welt der Mörder, Lügner und Betrüger zu trennen, aber dennoch nicht unverzüglich ins Nirvana eintritt, obwohl er die Möglichkeit dazu hätte, sondern hier auf dieser "bösen" und "schlechten" Saha-Welt bleibt?


    Wenn man nämlich beginnt, die Menschen in "gut" und "böse" einzuteilen, hat man das, was wir im kalten Krieg hatten: Amerika=gut, Russland=böse.


    Auf solch eine Art und Weise lässt sich sicherlich kein wahres Glück erlangen. Wir können erst "wahres" Glück erlangen, wenn wir uns von solchen Begrifflichkeiten wie "gut" und "böse" trennen, und beginnen, den Menschen als das zu sehen, was er ist, nämlich als einfaches, hilfloses, kleines Lebewesen irgendwo im Weltall. Alles andere ist nunmal leider Illusion. Morgen fällt ein Komet auf die Erde, und dann ist Schluss. Da hat es sich dann mit "gut" und "böse".


    Wahres Glück lässt sich immer nur im jetzigen Augenblick finden, und nicht durch eine Diskriminierung (Diskriminierung kommt übrigens aus dem Lateinischen von discriminare, und bedeuted nicht Unterdrückung, sondern (in Verbform) trennen, absondern, unterscheiden...) der Welt in "gut" und "böse", welche eig. nur zu einer Flucht vor dem selbsterfundenen "Bösen" und der Jagd nach dem selbsterfundenen "Guten" endet.


    Denn, wie ja schon gefragt wurde, was ist überhaupt "gut" und "böse", und was ist überhaupt "wahres" Glück?


    Wissenschaftlich gesehen haben sich bestimmte Dinge im Laufe der Evolution als vorteilhaft für die Gruppe erwiesen, während andere nachteilhaft für das Fortbestehen der Gruppe waren. So begann der Mensch, die Welt in "gut" und "böse" einzuteilen. Wenn alles in der Gruppe "gut" lief, es viel Wild zum Jagen und viele Beeren zum Pflücken gab, konnte sich die Gruppe ausruhen, "Spaß haben" (sich z.B. Geschichten erzählen, u.Ä.), und man war "glücklich". Warum war man "glücklich"? Es war nichts anderes als eine Belohnung, die der Körper ausschüttete, um zu zeigen, dass es so richtig ist, dass die Bedürfnisse gestillt sind, und dass weiteres Jagen und Sammeln Verschwendung von Energie wäre.


    Das Glück ist also nichts anderes, als eine Art Belohnung, die uns davor bewahrt, uns zu überanstrengen oder selbst zu schaden. "Wahres" Glück ist in der Schlussfolgerung, dass diese Form von Glück nicht einfach auftritt, sondern an einem fortwährenden Strang, immer und immer wieder in einem Leben.


    Und um es auch mal ein bisschen spirituell zu machen: "Wahres" Glück ist für mich, wenn man "Unabhängigkeit vom inneren Ich" erlangen kann, ohne sich und anderen dabei zu schaden, sodass man sich auch glücklich fühlen kann, wenn es mal schlechter läuft... auch wenn das dann oftmals nur im Unterbewusstsein funktionieren kann.


    Im Hinayana Buddhismus wird ja auch versucht, Abstand vom inneren Ich zu erlangen, bzw. dieses innere Ich sogar gänzlich auszulöschen.


    In diesem Sinne bin ich hier ja nicht allzuweit vom Buddhismus entfernt. :)

    Ich finde, wenn man darauf drängt, sich nur noch mit "guten" Menschen abzugeben, und sich von "bösen" Menschen zu trennen, diskriminiert man die "bösen" Menschen in einer gewissen Weise, und schließt sie aus. Ich fände es viel besser, wenn "gute" und "böse" Menschen gemeinsam zusammenleben könnten, und sich "gute" von "bösen" Menschen nicht einfach so abgrenzen würden, nur weil sie allzu sehr auf ihr eigenes Glück fokussiert sind.