Beiträge von Bambus im Thema „Wiedergeburt - Sichtweise Hinduismus und Mahayana“

    bel:
    Bambus:

    Dorje, das Bild mit der Kerze, die eine andere (nächste) entzündet, ist mir vertraut. Man könnte es für eine tibetisch buddhistische genau wie für eine hinduistische Sichtweise verwenden.


    Falls es jemanden wirklich interessiert, können wir dieses Beispiel - das ja im Theravda stammt - an anderer Stelle noch einmal ausführlich diskutieren - wenn man aufmerksam liest, ohne schon vorher wissen zu wollen, was es bedeutet, fällt auf, daß es mehrere gleichrangige - aber völlig diametrale - Schlußfolgerungen zuläßt.


    Das wäre wirklich spannend. Deine beiden Zitate wecken meine Neugier.


    bel:
    Bambus:

    Mich interessiert gezielt der Unterschied zwischen beiden Sichtweisen. Bitte helft mir den Unterschied zu verstehen.


    Tja, mich auch - ich erkenne nämlich auch keinen substantiellen Unterschied.


    Das ist aber hier in diesem Thread Thema. Ich bin ja schon mal froh, dass ich mit meinem Verständnisproblem nicht ganz allein bin ...

    Onda:

    Der Tulku-Glaube setzt das Konzept einer persönlichen Wiedergeburt voraus.
    Mir ist es bislang noch nicht gelungen, die entscheidene Differenz zwischen hinduistischen Konzepten und dieser Lehre zu erfassen


    Genau darauf möchte ich hinaus.


    Dorje, das Bild mit der Kerze, die eine andere (nächste) entzündet, ist mir vertraut. Man könnte es für eine tibetisch buddhistische genau wie für eine hinduistische Sichtweise verwenden.


    Mich interessiert gezielt der Unterschied zwischen beiden Sichtweisen. Ein Buddhist muss doch eigentlich die hinduistische Sichtweise für falsch erachten. Also muss es Unterschiede zwischen beiden Anschauungen geben. Mir kommen sie aber recht identisch vor.


    Bitte helft mir den Unterschied zu verstehen.

    Hallo,


    mich interessiert der Unterschied in der Sichtweise der Wiedergeburt im Hinduismus und im Mahayana/Vajrayana. Um über das gleiche zu reden, hier ein Kurzdefinition aus dem Hinduismus.


    Wenn ich es recht verstehe wird im Hinduismus eine personelle Wiedergeburt attestiert. Ein "Wesenskern" (Seele, Atman, ...) des Wesens das hier tippt und des Affen aus einem vorherigen und der Fliege in einem zukünftigen Leben ist identisch. Irgendwann wird eine Wiedergeburt eines Menschen mit diesem Wesenskern Erleuchtung erlangen und Samsara verlassen.


    Im tibetischen Buddhismus gibt es Tulkulinien von bewusst wiedergeborenen Menschen. Hier könnte man sagen, dass z.B. der 14. Dalai Lama die personelle Wiedergeburt des 13. ist. Auf ohne bewusst wiedergeboren zu sein werden alle Wesen entsprechend ihres im Speicherbewusstsein hinterlegten Karmas in dieser oder jener Gestalt wieder geboren. In wie weit unterscheidet sich diese Sicht von der des Hinduismus?


    Ist nicht dieses Speicherbewusstsein ein "Wesenskern" im hinduistischen Sinne?


    Widerspricht diese Ansicht von Wiedergeburt nicht der Aussage Buddhas, dass es kein Atman gibt?


    Es ist schwer eine solche Frage in Worte zu fassen. Es kann mir nur unzureichend gelingen. Dafür bitte ich um Nachsicht. Um nicht in die üblichen Grabenkämpfe abzugleiten habe ich diese Frage bewusst im Forum Tibetischer Buddhismus gestellt und hoffe auf ernsthafte Antworten von Vertreter eines Mahayana/Vajrayana Buddhismus.


    Vielen Dank!


    Bambus