Liebe Grüße Beth und willkommen im Forum,
ich halte es für problematisch, Begriffe, die einen bestimmten Kontext in einer Religion haben auf andere Religionen zu übertragen oder im Zusammenhang einer anderen Religion zu betrachten.
Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Du zuerst definieren würdest, was genau Du unter Demut verstehst und vielleicht ein Beispiel für praktizierte Demut geben würdest. Jeder könnte dann einfacher prüfen, ob diese Haltung mit seinem Verständnis von Buddhismus zu vereinbaren ist.
Wenn ich einen Artikel wie http://de.wikipedia.org/wiki/Demut ansehe würde ich die darin angestellten Überlegungen für eine buddhistische Grundhaltung ablehnen. Für mich sind letztlich Buddhismus und Christentum nicht zur Deckung zu bringen. Der zentrale Unterschied, neben der theistischen Struktur des Christentums ist für mich die grundsätzlich unterschiedliche Haltung gegenüber dem Ausgangspunkt der Religion. Christ/Christengott (es gibt ja noch ein paar Millionen andere) vs. Buddhist/Buddha sind zwei nie zur Deckung zu bringende Verhältnisse, ja beinahe Widersprüche.
Lass' mich einen Text zitieren, der kein bisschen Demut ausstrahlt...
(M. 26. (III,6))
"Allüberwinder, Allerkenner bin ich,
Von allen Dingen ewig abgeschieden,
Verlassend alles, lebenswahngeläutert,
Durch mich allein belehrt, wen kann ich nennen ?
"Kein Lehrer hat mich aufgeklärt,
Kein Wesen gibt es, das mir gleicht,
Die Welt mit ihren Göttern hat
Nicht Einen Ebenbürtigen.
"Denn ich bin ja der Herr der Welt,
Der höchste Meister, der bin ich,
Ein einzig Allvollendeter,
Vollkommen Wahnerloschener.
"Der Wahrheit Reich erricht' ich nun
Und wandre zur Benaresstadt:
Erdröhnen soll in finstrer Welt
Die Trommel der Unsterblichkeit."