Beiträge von Erdmaus im Thema „Christliche Familie und Reaktionen anderer“

    achsoo - er ist schon 25 Jahre alt. Ich habe jetzt irgendwie das Bild eines 16 Jährigen im Kopf gehabt. Ich denke dann sieht das schon wieder anders aus. In dem Alter ist man ja schon weitgehend unabhängig von den Eltern. In diesem Falle würde ich sogar dazu tendieren aus diplomatischen Erwägungen heraus einfach den Mund halten, weil es eh nichts bringt und man sich so schlicht und einfach den Ärger und den Umstand erspart. Allerdings würde dies bei mir auch dazu führen die Besuche auf ein Minimum zu beschränken ^^


    Als von den Eltern abhängiger Jungspund hätte ich vermutlich aber anders reagiert. Ich denke hier spielt das Alter und der Grad der Abhängigkeit eine große Rolle.


    gruß
    maus

    Zitat

    Das ist ein religiöser Glaubenssatz.


    Das ist in erster Linie ein rechtlich verbindlicher Bestandteil des Grundgesetzes. Natürlich hätte dieser Satz keine Bedeutung, wenn er nicht irgendwo als Gesetz definiert worden wäre (und dies unter Anderem deshalb, weil wir im 3 Reich ganz üble Erfahrungen gemacht haben). Das "Universum" schreibt dem Menschen ja auch nicht vor, dass es verboten ist in ein Haus einzubrechen und Wertgegenstände zu entwenden. Du siehst das auf einer ganz anderen Ebene als ich. Ich habe das lediglich auf rechtlicher Ebene gesehen und berufe mich als Individuum einer Gesellschaft, welche diesem Gesetz "unterworfen" ist, auf dieses Gesetz.


    Mit deinen Argumenten kann man jedes Gesetz relativieren. Völlig egal welches, denn alle Gesetze sind von Menschen gemacht und besitzen keinen Abolutstatus (Man kann das ganze Weltall durchforsten und wird nirgendwo eine Tafel finden, auf der alle Regeln universell festgeschrieben sind). Das Interessiert den Gesetzgeber (und mich) aber nicht. ;)


    Zitat

    Aber moralische Empörung nützt nichts, außer, wenn du die Macht hast, internationale Truppen ins jeweilige Esszimmer zu senden, was aber - wie wir wissen - neue Probleme schafft.


    Wenn die Eltern einen Funken Verstand aufbringen, dann könnte es sie zumindest nachdenklich stimmen. Es soll sogar noch Eltern geben, die sich von ihren Kindern argumentativ überzeugen lassen sollen. Wenn alles nichts hilft gibt es zwei Möglichkeiten: Man kann den Schein wahren und die religiösen Rituale einfach abspulen und sich den Bestimmungen des Küchentisches unterwerfen, oder man zieht seine eigene Linie durch und nimmt es in Kauf, dass in den dogmatisch geprägten Gehirnen der Familienmitglieder eine Differenz zwischen Sollwert und Istwert der Ritualsequenzen stattfindet und sie ihrem Sprechorgan Befehle geben ihren Unmut zu äußern.


    Beide Lösungen sind in der Regel unbefriedigend. Es gilt nun für den Betreffenden abzuwägen, welche Lösung befriedigender ist. Worunter leidet man mehr? Dinge zu tun, die nicht der eigenen Überzeugung entsprechen, oder sich dem mürrischen Blicken der Eltern auszusetzen? Diese Frage kann nur der Threadstarter für sich klären.




    gruß
    maus

    Zitat

    Die Diskussion hatten wir schon... :D


    Ach stimmt ich erinnere mich dunkel :grinsen: An das Alter kann ich mich aber nicht mehr erinnern. ^^


    Noch ein bischen Rechtliches:


    Dem Schutz von Menschenwürde und Religionsfreiheit dient Artikel 136 der Weimarer Verfassung, der nach Art. 140 GG Bestandteil des Grundgesetzes ist. Besonders wichtig ist Absatz 4: "Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Übungen (...) gezwungen werden." Bei einem religionsmündigen Kinde kommt dies Recht voll zur Entfaltung, wie der Bundesgerichtshof festgestellt hat (BGHZ 21, 340ff)
    die Religionsmündigkeit beginnt im Alter von 14 Jahren.

    http://www.ibka.org/artikel/miz94/kinder.html


    Mein Rat: Ausdrucken und den Eltern vorlegen. Fertig. Wenn sie das nicht respektieren machen sie sich strafbar.


    Zitat

    Und 'Menschenrechte' (die es meines Erachtens nicht gibt...) finden nicht in einem luftleeren Raum statt.


    Oh der Raum am heimischen Mittagstisch ist nicht luftleer. Nebenbei finde ich es ein schlimmes Unding jungen Menschen etwas Religiöses aufzuzwingen. Wenn ich sowas sehe oder höre, endet bei mir jeglicher Spaß. Das ist für mich psychische Unterdrückung der untersten Kategorie. Sowas halte ich für fast genauso schlimm wie körperliche Gewalt durch Schläge.


    Die Würde des Menschen ist unantastbar und wenn Menschen ihre indoktrinierenden/unterdrückenden Griffel ausstrecken werde ich kalt wie ein sibirischer Winter.

    Zitat

    Nur würdet ihr noch mit in die Kirche gehen bzw ein Essensgebet machen nur damit der Familien Segen nicht schief hängt?


    Die Religionsfreiheit endet nicht am heimischen Mittagstisch. Wenn du keine Lust hast zu einem imaginären Wesen zu beten, dann musst du das auch nicht. Wenn deine Familie das nicht akzeptiert, liegt das Problem nicht bei dir. Hoho wenn man sowas bei mir damals gemacht hätte, wäre ich auf Hochform aufgelaufen und hätte das selbstverständlich nicht mitgemacht. Ich lasse es doch nicht zu, dass meine Menschenrechte durch fanatische Familienmitglieder verletzt werden. Ich hätte damals kurzerhand interveniert und den Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO ausgedruckt und meinen Eltern beim ersten Mukser mit eisigem Blick vor die Nase geklatscht. :lol:


    hehe - nene sowas mach ich nicht mit. Man sollte sich niemals unterdrücken lassen.


    Wie alt bist du denn wenn ich fragen darf?


    gruß
    maus