Beiträge von xxx im Thema „das problem der religion“

    Erdmaus:

    ich glaube das ist ein Missverständnis. Du sollst keine Gefühle abstreifen. Wenn dem so wäre, wäre der Buddhismus ja einfach nur eine pathologische Religion. :)



    Nun ich denke, um ins Nirwana zu kommen sind Gefühle eher hinderlich. Auch glaube ich, dass viele Buddhisten unter dem sogenannten "Vernichten des Leids" die Absenz von negativen (oder sich belastenden) Gefühlen verstehen.


    Soll man überhaupt negative von positiven Gefühlen unterscheiden ? Welche sind mehr wert ? Was sind denn Gefühle überhaupt ? Steuern sie nicht unsere Motivation und unser Handeln ? Sind Triebe starke Gefühle oder etwas anderes ? Ist Hass positiv oder negativ ? und Abneigung ? und Abneigung zu töten ? Ist Stolz positiv (etwas vollbracht zu haben) und Hochmuth ? und Macht ? Liebe ? und Verlangen ?
    Schwierig, schwierig...



    Gruss Bakram

    Lieber Robozo


    Meiner Ansicht nach fehlt unserer (Religions)kultur zeitgenössische Spiritualität. Darunter verstehe ich das Gefühl der Geborgenheit, welches den Menschen vertrauen in ihre Umwelt gibt, dass sie es gut meint mit ihnen.
    Unsere Mitmenschen lechzen geradezu nach Gefühlen und nach Anteilnahme, nach Geborgenheit.


    Die (buddhistischen) Meditation verlangt ja genau das Gegenteil. Ich soll Erlösung suchen in der Leere und dazu alle Gefühle abstreifen um eins zu werden mit dem Dao. Dies ist natürlich auch sehr interessant aber nur einer kleine (intelektuellen) Elite ist dazu überhaupt wirklich in der Lage.


    Gruss Bakram

    robozo:

    ... alles was unter christlich geht, grosse probleme im seelischen bereich hat.


    Du musst versuchen Dich möglichst konkret auszudrücken. Wenn Du ein solch mehrdeutiges Statement abgibst, kommt es gern zu Missverständnissen.
    (Was geht unter christlich: Christen ? Das Christentum? die christlichen Religionsführer? die christliche Kultur? Tradition? katholiken ? Protestanten ?Kreationisten ? Was heisst seelischer Bereich: Spiritualität? Moral? Gefühle ? Triebe ?...)


    Grundsätzlich hilft es, wenn man sich bemüht in Diskussionen nur immer über oder von sich selbst zu sprechen. Die eigene Erkenntnis ist nicht immer dieselbe wie die des Gesprächspartners. Sie ist auch nicht allgemeingültig und v.a. ist sie wandelbar. Wenn der Gesprächspartner ähnliche Erfahrungen hat, kann er sich selber im Statment finden und es ist eine Diskussion möglich. Im besten Fall führt es so zu neuer, höherer Erkenntnis.

    Wenn der Gesprächspartner nicht die gleiche Erfahrung hat gibt es nur drei Möglichkeiten: Ein Statement zu glauben und nachzuplappern, ein Statement zu bekämpfen und zu streiten oder dieses zu ignorieren. Eine Diskussion ist nicht möglich.


    Ich bin nicht überzeugt davon, dass unsere Gesellschaft christlich ist. Unsere Kultur ist zwar mehr oder weniger christlich geprägt und die Traditionen werden weitergeführt, trozdem nehme ich im Alltag nur sehr wenig Religiösität/Spiritualität war.


    Für die Probleme im seelischen Bereich, die Du mit psychischen Störungen gleichsetzt, kann ich deshalb kaum "das christliche" verantwortlich machen. Wohl eher fehlende Alternativen. Ich zweifle aber daran, dass der Buddhismus hier in die Bresche springen könnte.


    Gruss Bakram

    robozo:
    Simo:

    Da stimmt. Aber ob sie dir auch deine Natur zeigt, bestimmst du durch deine Motivation. Aber allein ersteres wäre für viele Menschen ein Großes.


    das glaub ich eben auch, deshalb finde ich das auch eine schweinerei das die so tun als wär das so was wie autogenes training.als wenn sich selber zuhören nichts mit humanismus und allgemeinbildung zu tun hätte. das abendland hat seine grossen seiten, andererseits waren wir hier schon immer ein bischen meschugge, kommt noch vom christentum.


    lieber gruss robo


    Lieber Robo


    Mal glaube ich Dich zu verstehen, mal wieder nicht. Was möchtest Du gerne ändern ?


    Wenn ich Dich recht verstehe, spricht Dich die innere Selbstfindung an (so will ich mal den Terminus "Meditation" nennen), die die Lehre Buddhas anregt bzw. vermittelt.


    Irgend etwas scheint Dich an der Lehre aber gleichzeitig abzuschrecken (Religion?). Lass dies doch einfach weg. Niemand verlangt von Dir, dass Du die buddhistische Folklore mitmachst (ist eh nur Brimborium).


    Gruss Bakram

    Ich verstehe nicht ganz. Buddhismus ist und war doch schon immer eine Religion mit allem was dazugehört. Riten, Priester, Regeln etc.


    Im Unterschied zu anderen Religionen ist er aber sehr antrophozentristisch, d.h er stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Insofern geradezu revolutionär indem er ohne Schöpfergott auskommt und die grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz mit psychoanalytischen Methoden zu beantworten versucht. Schliesslich ist in jedem von uns das nötige Wissen bereits vorhanden, es muss nur ins Bewusstsein gelangen.


    Im Unterschied zu anderen Religionen kann der Buddhismus, zumindest in unseren Breitengraden, keine kulturelle Identifikation schaffen. (dies haben übrigens Apple, Google und Facebook längst übernommen).
    Einige suchen im Buddhismus auch die in unserer Kultur verlorengegangene Spiritualität, andere sehen im Buddhismus eine willkommene modische Abwechslung, passend zum Sushibar-Hype.