Lauscher:Alles anzeigenTMingyur:Deine Betonung liegt zu sehr auf "müssen". Ich habe unterschieden zwischen "absichtsvoll" - das ist vielleicht das, was du unter "müssen" verstehst, dass man sich selbst Vorgaben macht dies und das nicht zu tun und zur unterstützung z.B. Gelübde nimmt - und spontan quasi "natürlich zwanglos".
Entsagung bezieht sich doch auf den unwissenden Zustand der Nicht-Entsagung, des Ausgeliefertseins, und kann also eine absichtsvolle Aktivität bedeuten als auch einen Zustand der Entsagung wobei nichts darüber ausgesagt wird, ob da absichtsvolle Aktivität vorhanden ist oder nicht.
Die Übergänge sind ja auch fließend, von absichtsvoller Entsagung bis etwas fortgeschrittener Entsagung die durchaus von Abneigung und Ekel begleitet sein kann und also den starken Willen zur Befreiung kennzeichnet und die starke Überzeugung, dass die Sinnes-Fesseln voller Übel sind, bis hin zur schließlich gleichmütigen Entsagung. Und das Ganze auch in bunter Mischung, weil die Fesseln eben individuell ausgeprägt sind und evtl. bei jedem auch andere Gegenmittel effizienter sind.
Ja, ich kann nur eine „absichtsvolle Entsagung“ als Entsagung erkennen.
Innerhalb der „absichtsvollen Entsagung“, gibt es natürlich Abstufungen. Gar keine Frage.
Eine „absichtslose Entsagung“, ist keine „Entsagung“ für mich, da, so meine Ansicht, Entsagung eine „Kraft“, eine „Bewegung hin zu etwas“ ist.
Es sind aber kleine Aspekte, nicht so wichtig.
Aber das ist ja dann immer eine gezwungene, ebenfalls gewollte Entsagung. Also auch ein wollen oder nicht-wollen. Kann anfangs sicher hilfreich sein, aber auf dauer wohl nur schwer aufrecht zuerhalten. Völlige Entsagung kann ja nur absichtslos sein. Man unterlässt etwas weil man kein haben-wollen mehr danach hat, bzw weil keiner da ist der haben will.