zum Thema Determinismus hat Laplace (Mathematiker und Astronom) im 17 Jahrhundert bereits den Gedanken eines theoretischen Wesens formuliert, welches Kraft seiner Allwissenheit über die aktuellen Zustände sämtlicher Atome im Universum und seiner Fähigkeit die Naturgesetze vollumfänglich zu berücksichtigen, in der Lage ist jeden beliebigen Zustand des Universums in der Zukunft zu berechnen.
Schon im 19 Jahrhundert kam der erste mathematische Einwand, dass dies rein mathematisch unmöglich ist, weil sich nur noch durch numerische Berechnungen und nur näherungsweise eine Lösung finden lässt (Stichwort 3 Körper Problem). Der Rechenaufwand wird extrem groß (wächst exponentiell), so dass die Rechenzeit gigantisch anwächst und irgendwann das Alter des Universums übersteigt.
Im 20 Jahrhundert kam dann ein physikalischer Einwand hinzu, der auf einer Deutung der Quantenphysik basiert und den absoluten Zufall als Komponente im Geschehen einführt und es somit ausschließt, dass die Zukunft schon heute fest steht (Unschärferelation). Aber auch hier gibt es Deutungen, die wieder einen Determinismus einführen. 100% ist man sich also nicht sicher.
Schlussendlich spielen diese Dinge jedoch keine Rolle für den praktischen Alltag. Im Alltag so wie wir ihn erleben, kann man eine rein kausale Welt annehmen. Wir berücksichtigen im Alltag ja auch keine relativistischen Effekte (bei Schrittgeschwindigkeit nicht sinnig) und auch keine Quantenphysik, wenn wir schon mit der Brille keine Laus mehr von der anderen unterscheiden können. Darum empfiehlt es sich einfach die Praxistauglichkeit im Alltag zu prüfen und das Philosophische der Philosophie und das Wissenschaftliche der Wissenschaft zu überlassen. Das ist der pragmatische Ansatz.
Gruß
maus